Ende einer Ära beim RIPE: Langjähriger Geschäftsführer Axel Pawlik tritt ab

Zwanzig Jahre lang war Axel Pawlik Geschäftsführer des RIPE NCC. Nun hat er seinen Rückzug angekündigt.

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Ende einer Ära beim RIPE: Langjähriger Geschäftsführer Axel Pawlik tritt ab

Axel Pawlik verbeugt sich zum Abschied vor der Community.

(Bild: heise online / Monika Ermert)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Monika Ermert

Auf den Tag genau vor zwanzig Jahren trat Axel Pawlik den Posten als Geschäftsführer des RIPE NCC, des operativen Arms der IP-Adressverwaltung für Europa, Zentralasien und den Nahen Osten an. Nun kündigte der an der Universität Dortmund graduierte Informatiker seinen Rückzug an. Er wolle der nächsten Generation von Netzwerkern Platz machen, sagte Pawlik.

Pawlik stieß im Oktober 1999 aus Irland zu dem in Amsterdam aufgebauten Network Coordination Center Réseaux IP Européen (RIPE NCC). In Irland hatte er die EUNet Irland mit auf den Weg gebracht, nachdem er zuvor maßgeblich an der Gründung von EUNet Deutschland beteiligt war, einem der ersten kommerziellen Provider. Wie EUNet war auch Europas eigene IP-Adressverwaltung mit das Kind einer Gruppe von Informatikern an der Universität Dortmund. Zuvor musste man für IP-Adressen, die für das Routen von Verkehr im noch jungen Internet notwendig waren, noch umständlich in den USA anklopfen.

Eine Menge habe sich in den vergangenen zwanzig Jahren geändert, sagte Pawlik. Das RIPE NCC ist in dieser Zeit von 60 auf 160 Mitarbeiter angewachsen, das Budget von 4 Millionen auf 34 Millionen Euro, die Zahl der Mitglieder von 1600 im Jahr 1999 auf aktuell rund 20.000.

Pawliks Abschied fällt zusammen mit dem Ende der IPv4-Ära. Ab November kann die Adressverwaltung nur noch Kleinstzuteilungen der 32-Bit-IP Adressen ausgeben. Der Topf für IPv4 ist leer. Zugleich gibt sich die durch den Run auf die letzten IPv4-Adressen rasant gewachsene Organisation neue Strukturen bei der Entwicklung von Regeln und der Besetzung ihrer Ämter. Die Adressverwalter sehen sich auch weiterhin Forderungen aus der Politik und von Strafverfolgern gegenüber, dass sie mehr tun müssen, um ihnen bei der Verfolgung von Missbrauch in den Netzen zu helfen. Pawlik versicherte, er werde sich verhalten wie IPv4 – er werde aufhören, aber ganz verschwinden werde er nicht. (anw)