Mediaplayer: Amazon leakt Informationen zu neuen NVidia-Produkten

Bei dem Onlineversandhändler waren kurzfristig Angebote zum Nvidia Shield Pro 2019 und zu einem Nvidia Shield TV Stick abrufbar.

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Mediaplayer: Amazon leakt Informationen zu neuen NVidia-Produkten

(Bild: Nvidia / Amazon)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Nico Jurran

Hinweise, dass Nvidia noch in diesem Jahr einen Nachfolger seines in die Jahre gekommenen Mediaplayers Nvidia Shield TV bringen wird, gibt es bereits seit einiger Zeit. So tauchten Informationen im Geräte-Katalog der Google Play Developer Console auf. Insofern war bereits ein klein wenig der Überraschungseffekt verflogen.

Dennoch hätte sich Nvidia die Bekanntgabe des Designs und der technischen Daten zum neuen Modell sicher anders vorgestellt; denn am gestrigen Donnerstag stellte Amazon in den USA offenbar unbeabsichtigt das Nvidia Shield Pro 2019 mit Fotos und Daten offen sichtbar in sein Sortiment - und bewarb darüber hinaus noch eine Stick-Variante mit der Bezeichnung "New Shield TV". Zwar korrigierte der Onlinehändler später seinen Fehler, da hatten Nutzer allerdings bereits Screenshots von dem Angebot angefertigt.

Zu sehen ist darauf, dass sich hinsichtlich des Designs beim neuen Modell gegenüber dem Vorgänger sehr wenig getan hat. Das Innenleben hat Nvidia aber überarbeitet. So kommt nun eine CPU vom Typ Nvidia Tegra X1+ zum Einsatz, die eine Leistungssteigerung von bis zu 25 Prozent gegenüber dem bisherigen Hauptprozessor verspricht. Diese wird unter anderem für einen KI-Algorithmus genutzt, der hochauflösende Videobilder auf 4K-Auflösung hochrechnet. Ausgegeben werden Videos über einen HDMI-2.0-Port.

Bevor Amazon die Informationen zum neuen Shield TV wieder entfernen konnte, hatten Nutzer einen Screenshot mit den technischen Daten bereits gesichert.

Die wichtigste und von vielen Heimcineasten am sehnsüchtigsten erwartete Neuerung dürfte jedoch die Möglichkeit der Wiedergabe von Videos mit erweitertem Farbraum und erhöhtem Kontrastumfang (High Dynamic Range) im dynamischen Format Dolby Vision sein. Die Ausgabe von 3D-Sound in den Formaten Dolby Atmos und DTS:X beherrscht bereits das aktuelle Shield TV.

Nun darf man gespannt sein, ob mit dem neuen Nvidia Shield TV eine völlig ruckelfreie Wiedergabe von Netflix-Inhalten durch die Ausgabe der Videos mit korrekter Bildwiederholrate gelingt. Eine dedizierte Netflix-Taste findet sich zumindest schon mal auf der Fernbedienung, die ebenfalls überarbeitet wurde.

Sie bietet nun beleuchtete Tasten, über ein integriertes Mikrofon lässt sich mit Sprachassistenten wie dem Google Assistent sprechen. Die mit zwei AAA-Batterien betriebene Fernbedienung ist mit der Box per Bluetooth verbunden, kann aber auch Infrarot-Kommandos zum Fernseher senden. Schließlich wirbt Nvidia mit einem "Lost-Remote Locator", was bedeuten dürfte, dass sich die Fernbedienung nach einem Tastendruck an der Konsole bemerkbar macht.

Auch die Fernbedienung wurde überarbeitet. Sie ist von der bisherigen Fassung leicht durch die Netflix-Taste zu unterscheiden.

Zu den weiteren technischen Details gehören ein 3 GByte großer Arbeitsspeicher und 16 GByte interner Festspeicher, Dualband-WLAN, ein Gigabit-Ethernet-Anschluss und die Unterstützung von Bluetooth 5.0. Peripherie kann man nun über zwei USB 3.0-Ports anschließen.

Äußerlich erinnert NVidias neuer Shield TV Stick an eine Powerbank in Tube-Form. Seine technischen Daten unterscheiden sich nach dem aktuellen Kenntnisstand kaum von denen der Box, was den Nvidia Tegra X1+ als CPU, das 4K-Upscaling und die Wiedergabe von Dolby-Vision-Videos einschließt.

Im Unterschied zu Konkurrenzprodukten ist der Ethernet-Anschluss bei dem Stick integriert. Die USB-Ports der Box fehlen erwartungsgemäß. Ein Kartenleser ermöglicht, über MicroSD-Karten die internen 16-GByte-Speicher zu erweitern.

Nvidias neuer Shield-TV-Stick erinnert an einen Lippenstift, spielt aber 4K-Videos mit HDR und 3D-Sound ab.

Nach den kurzzeitig verfügbaren Amazon-Informationen soll die Box-Variante NVidia Shield Pro 2019 am 28. Oktober 2019 für 199 Dollar in den US-amerikanischen Handel kommen. Die Chancen stehen gut, dass das Modell hierzulande entsprechend für 199 Euro angeboten werden wird. Erscheinungsdatum und Preis des neuen Sticks sind bislang noch nicht bekannt. (nij)