WebAssembly: Bytecode Alliance will neue plattformübergreifende Standards setzen

Eine neue Initiative soll die auf WebAssembly basierende Softwareentwicklung geräte- und plattformübergreifend standardisieren und sicherer machen.

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WebAssembly auf der Zielgeraden zum W3C-Standard
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Auf Initiative der Gründungsmitglieder Mozilla, Fastly, Intel und Red Hat tritt die neue Bytecode Alliance an, die Softwareentwicklung auf Basis des angehenden W3C-Standards WebAssembly auch geräte- und plattformübergreifend weiter zu standardisieren und sicherer sowie vertrauenswürdiger zu gestalten. Erklärtes Ziel ist es, Anwendungsentwicklern die Vorteile des mit WebAssembly und dem WebAssembly System Interface (WASI) auf Browserapplikationen ausgerichteten Software-Developments auch in anderen Umgebungen wie Embedded Devices oder dem Parallel Computing zugänglich zu machen – ohne Abstriche bei Sicherheit, Effizienz und Modularität.

Als Fundament für den neuen gemeinschaftlichen Ansatz bringen die Mitglieder der Bytecode Alliance individuelle Bausteine vom Compiler über Laufzeitumgebungen bis hin zu den Tools ein, die für effizientes Sandboxing und ein solides Sicherheitsmodell erforderlich sind. Neben Wasmtime, einer kompakten Laufzeitumgebung für WebAssembly und WASI, zählt dazu auch die WebAssembly Micro Runtime (WAMR), die sich als Interpreter-basierte Laufzeitumgebung speziell für den Einsatz in Embedded-Geräten eignet. Darüber hinaus steht der Ahead-of-time-Compiler (AOT) Lucet zur Verfügung. Lucet hat sich für WebAssembly-Anwendungen bewährt, die auf niedrige Latenz angewiesen sind und von hohem Parallelisierungsgrad profitieren. Mit Fokus auf Sicherheit und Geschwindigkeit rundet der in Rust geschriebene plattformübergreifende Codegenerator Cranelift den Baukasten der Bytecode Alliance vorläufig ab.

Die Allianz versteht sich als Open-Source-Community, die Projekte stehen mehrheitlich unter der Apache Lizenz 2.0 quelloffen zur Verfügung. Entwickler sind aufgerufen, sich in die von jeweils eigenen Committer-Gruppen geleiteten Projekte einzubringen. Die Bytecode Alliance steht aber auch Organisationen offen, die sich an der Weiterentwicklung der Standards beteiligen wollen. "Wir können neue, sichere Standards für die native Entwicklung schaffen, die portabel und skalierbar sind. Aber wir müssen bedacht handeln und in der gesamten Branche an einem Strang ziehen", unterstreicht Luke Wagner, Distinguished Engineer bei Mozilla und Co-Creator von WebAssembly. Nur so könne die Bytecode Alliance die sicheren Grundlagen für alle schaffen – vom kleinsten Embedded-Gerät bis zum Rechenzentrum.

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