Pokémon Schwert & Schild: "Dexit" und andere Kontroversen

Mit Schwert & Schild kommt eine neue Pokémon-Generation auf die Switch. Doch Entwickler Game Freak hat die Community gegen sich aufgebracht.

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Pokémon Schwert & Schild: "Dexit" und andere Kontroversen

(Bild: Game Freak)

Lesezeit: 3 Min.

Wenige Spielemarken haben eine derart eingefleischte Community wie Pokémon. Doch zum Start der neuen Spiele Pokémon Schwert & Schild, der ersten neuen Pokémon-Generation für die Switch, hat Entwickler Game Freak das Vertrauen der Fans verspielt. In Community-Foren häufen sich schon vor dem Release die Beschwerden, viele rufen sogar zum Boykott auf.

Die größte Beschwerde: Game Freak hat für Schwert und Schild eine Menge Pokémon gestrichen. Schon in vorherigen Spielen war es so, dass man nicht alle Pokémon fangen konnte – allerdings war es möglich, sie aus älteren Titel zu importieren. In Schwert und Schild sind viele Pokémon, darunter Fan-Lieblinge wie Schiggy und Bisasam, schlicht nicht nutzbar. In Anspielung auf den Pokédex, in dem alle Pokémon gelistet werden, nannte die Community diese Entscheidung "Dexit" – weil die fehlenden Pokémon praktisch aus dem Pokédex verschwinden.

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Vor Schwert und Schild gab es 807 Pokémon, von denen nur 400 in den neuen Ausgaben spielbar sind. Game Freak streicht also die Hälfte aller bisher bekannten Taschenmonster. "Wir wussten, dass wir nicht alle Pokémon für immer behalten können", begründete Game Freak die umstrittene Entscheidung gegenüber dem Spielemagazin usgamer.net. Schwert und Schild seien ein guter Zeitpunkt, um eine Auswahl zu treffen. Die verbleibenden Pokémon sollten ein möglichst breites Publikum ansprechen und die Balance des Kampfsystems beibehalten.

Dass der "Dexit" von 400 Pokémon in einem Spiel, in dem es primär um das Sammeln und Aufleveln der Kult-Kreaturen geht, für Aufregung sorgen würde, ist keine Überraschung. Game Freak hat es aber versäumt, die Fans für diese bittere Pille anderweitig zu entschädigen. Tatsächlich wurden noch andere beliebte Features aus den Pokémon-Spiele gestrichen: Viele Pokémon-Fähigkeiten wurden entfernt, außerdem gibt es die beliebten Mega-Evolutionen in Schwert und Schild nicht mehr.

Auf Reddit führt ein Nutzer eine ausführliche Liste mit den Sorgen der Community. Eine Kurzfassung: Die Grafikqualität sei für die Switch ernüchternd, das Spiel sei den bisherigen Informationen zufolge zu kurz, es gebe kaum Inhalte nach der Story, die Pokémon-Modelle seien teilweise aus den Vorgängern übernommen worden, die Animationen seien schlecht. Viele dieser Erkenntnisse stammen von Streamern, die schon vor dem Release losspielen konnten.

Die Community wusste also schon vor der Veröffentlichung am 15. November, was sie von Pokémon Schwert und Schild zu halten hat. Die Fachpresse ist in ihren ersten Tests etwas gnädiger: Auf Metacritic halten Pokémon Schwert und Schild ordentliche 81 Punkte – das ist schlechter als die meisten Vorgänger, aber besser als das ebenfalls für die Switch erschienene Pokémon Let's Go Pikachu. heise online arbeitet für die kommende Woche an einem eigenen Test der neuen Pokémon-Spiele. (dahe)