Crytek Neon Noire: Raytracing-Benchmark für AMD Radeon und Nvidia GeForce
Das Entwicklerstudio hinter der Cryengine ermöglicht Raytracing-Effekte auf allen DirectX-11-fähigen Grafikkarten.
Crytek bieten den Grafik-Benchmark Neon Noire kostenlos zum Download an. Teile der 3D-Bilder berechnet die eingesetzte Spiele-Engine Cryengine mithilfe von virtuellen Strahlen, Raytracing genannt. Im Gegensatz zu Spielen wie Battlefield 5 oder Control funktioniert das auch mit Grafikkarten, die keine speziellen Rechenkerne für Raytracing haben, wie Crytek im Blog-Beitrag schreibt.
Für die Raytracing-Effekte hat Crytek seine bisherige Beleuchtungsmethode Voxel-Based Global Illumination (SVOGI) erweitert, die unter anderem in dem Mittelalter-Rollenspiel Kingdom Come: Deliverance zum Einsatz kommt. Die Reflexionen nahegelegener Objekte mit spiegelnden Oberflächen rendert die Cryengine per Raytracing. Bei entfernten Objekten und rauen Oberflächen setzen die Entwickler auf die Nachverfolgung gebündelter Voxel, um Leistung zu sparen.
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Raytracing ohne Raytracing-GPUs
Durch den Hybrid-Ansatz mit einzelnen Strahlen und Voxeln läuft der Grafik-Benchmark Neon Noire auf vielen High-End-Grafikkarten der letzten Generation und aktuellen Mittelklasse-Modellen flüssig. Eine GeForce RTX 2060 und Radeon RX 5700 zum Beispiel haben kein Problem mit der Darstellung in Full HD (1920 × 1080 Pixel) und Ultra-Raytracing-Einstellung – bei dieser deckt sich die Pixelanzahl von Reflexionen mit der eingestellten Render-Auflösung.
Bei "Hoch" reduziert Crytek die Auflösung der Reflexionen und damit die Anzahl der Raytracing-Strahlen. In Ultra HD (3840 × 2160, 4K) konnten die GeForce RTX 2060 und Radeon RX 5700 selbst bei reduzierter Effektqualität keine flüssigen Bildraten mehr liefern.
Grafikkarte | Full-HD Ultra | Full-HD Very High | 4K Ultra | 4K Very High | ||||
Score | fps | Score | fps | Score | fps | Score | fps | |
AMD Radeon RX 5700 (Referenz) | 6304 | 53-92 | 8457 | 67-115 | 1795 | 12-34 | 2397 | 18-34 |
Powercolor Radeon Vega 56 Red Devil | 5075 | 36-79 | 6782 | 54-93 | 1491 | 10-31 | 1978 | 15-33 |
Gainward GeForce RTX 2060 SUPER | 8919 | 73 – 115 | 11018 | 95 - 138 | 2543 | 22 – 33 | 3175 | 27 – 40 |
Asus ROG Strix GeForce GTX 1070 Ti | 6193 | 51 – 84 | 7749 | 64 – 101 | 1720 | 14 – 23 | 2165 | 17 – 28 |
Testsystem: Intel Core i7-9700K, 4,7 GHz, 32 GByte DDR4-2666-RAM, Windows 10 1909 |
Crytek empfiehlt für den Grafik-Benchmark Neon Noire einen modernen Prozessor wie den Ryzen 5 2500X oder Core i7-8700 sowie eine Grafikkarte vom Schlage Radeon RX Vega 56 oder GeForce GTX 1070 als Minimum. Außerdem sollten im PC mindestens 16 GByte Arbeitsspeicher stecken. Die Angaben decken sich mit unseren Beobachtungen.
Ab 2020 Teil der Cryengine
Aktuell läuft das Raytracing per Compute-Shader über die Shader-Rechenkerne der GPU. Außerdem setzt Neon Noire auf die Grafik-API DirectX 11. Bis zur Finalisierung des Grafikeffekts möchte Crytek auch spezielle Raytracing-Hardware wie die RT-Rechenkerne von Nvidias GeForce-RTX-Grafikkarten ausnutzen und auf die Low-Level-APIs DirectX 12 respektive Vulkan setzen. Voraussichtlich ab 2020 können Spieleentwickler Raytracing in der Cryengine verwenden.
Wer den Grafik-Benchmark Neon Noire ausprobieren möchte, benötigt einen Account im Cryengine-Marktplatz. Der kostenlose, knapp 4,4 GByte große Benchmark lässt sich anschließend herunterladen und über den Crytek-Launcher starten.
Screenshots aus Cryteks Grafik-Benchmark Neon Noir (8 Bilder)
(mma)