Absprache beim Stahleinkauf: Kartellstrafe gegen deutsche Autobauer

Das Bundeskartellamt hat Bußgelder gegen BMW, Daimler und VW verhängt. Die Unternehmen hatten eingeräumt, sich beim Stahleinkauf abgesprochen zu haben.

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Absprache beim Stahleinkauf: Kartellstrafe gegen deutsche Autobauer

Stahlproduktion bei ArcelorMittal in Duisburg.

(Bild: ArcelorMittal)

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Die drei großen deutschen Autobauer müssen wegen Absprachen beim Stahleinkauf eine Kartellstrafe zahlen. Das Bundeskartellamt hat gegen BMW, Daimler und VW Bußgelder in Höhe von insgesamt rund 100 Millionen Euro wegen wettbewerbswidriger Praktiken beim Einkauf von Langstahl verhängt. Bei der Festsetzung der Bußgelder sei berücksichtigt worden, dass die Unternehmen die Vorwürfe eingeräumt und einer einvernehmlichen Verfahrensbeendigung zugestimmt hätten, teilte das Bundeskartellamt am Donnerstag in Bonn mit.

Teile aus Langstahl stellen die Autobauer selbst her oder kaufen sie bei Schmiedeunternehmen ein. Der dafür nötige Langstahl wird als Rohmaterial am Markt eingekauft. Der Preis setzt sich aus einem Basispreis und bestimmten Zuschlägen zusammen, die nach Angaben des Kartellamts rund ein Drittel des Endpreises ausmachen. Diese Zuschläge würden traditionell branchenweit einheitlich berechnet. Von 2004 bis 2013 sollen sich Stahlbranche und Autohersteller regelmäßig über die Zuschläge abgestimmt haben.

"Von 2004 bis Ende 2013 haben sich Vertreter von BMW, Daimler und Volkswagen regelmäßig zweimal im Jahr mit Stahlherstellern, Schmieden und großen Systemzulieferern getroffen und sich dabei über einheitliche Preiszuschläge beim Einkauf von Langstahl ausgetauscht", erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. "Soweit in der Folge der Gespräche hierüber nicht mehr individuell mit den Lieferanten verhandelt wurde, wurde der Wettbewerb untereinander in Bezug auf diese Preisbestandteile ausgeschaltet." (vbr)