Eon-Studie prognostiziert größeren Stromverbrauch durch 5G

Vor allem bei Rechenzentren wird ein erhöhter Stromverbrauch mit dem Mobilfunkstandard 5G erwartet, heißt es in einer Studie des Energieversorgers Eon.

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Rechenzentrum

(Bild: dpa, Jens Wolf/Symbolbild)

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5G wird nicht nur schnelleres Internet bringen, sondern auch einen höheren Energiebedarf der Rechenzentren. Damit rechnet der Stromversorger Eon und beruft sich auf das Ergebnis einer eigens beauftragten Studie, die von der Universität RWTH Aachen durchgeführt wurde. Bis zum Jahr 2025 soll demnach der Strombedarf allein durch 5G um bis zu 3,8 Terawattstunden ansteigen. Mit dieser Energiemenge könnte man 2,5 Millionen Menschen in Köln, Düsseldorf und Dortmund ein Jahr lang versorgen, rechnet Eon vor.

Nicht den Verbrauch der Mobilfunkmasten sieht der Konzern als Grund für den gesteigerten Energiehunger, vielmehr seien es die vielen kleinen, vernetzten Rechenzentren, die von Firmen eingerichtet würden, um die neuen technischen Möglichkeiten mit eigenen 5G-Mobilfunknetzen zu nutzen. Im Jahr 2017 haben die rund 53.000 Rechenzentren in Deutschland etwa 13,2 Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht, wie es in einem Bericht der dpa heißt.

Mit Blick auf den Ausbau des 5G-Netzes fordert Eon-Vorstandsmitglied Karsten Wildberger eine nachhaltige Energieversorgung der erwarteten neuen Rechenzentren. Er führt das Beispiel Abwärmenutzung an, da beim Kühlen der Server große Mengen an Wärme anfallen: "Heute wird die Abwärme von Rechenzentren viel zu oft ungenutzt verschwendet. Abwärme ist wertvolle Energie, die knapp die Hälfte der eingesetzten Energie ausmacht. Deshalb müssen Rechenzentren zur Wärmeversorgung von Wohnsiedlungen und ganzen Stadtteilen genutzt werden. Das ist ein ganz konkreter und wichtiger Beitrag zur Kopplung der Sektoren Strom und Wärme, den wir gemeinsam mit unseren Kunden umsetzen."

Wie aus der Eon-Studie hervorgeht, müssen zur Nutzung der Abwärme aber noch einige Hürden genommen werden. Zum einen gebe es keine ausreichende Verbindung der Rechenzentren zu den Wärmenetzen, zum anderen sei aufgrund der hohen Kosten für Wärmepumpenstrom die Nutzung der Abwärme noch nicht wirtschaftlich.

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(jle)