JetBrains aktualisiert seine .NET-Tools

Die neuen Versionen von Rider und ReSharper bringen unter anderem verbesserte Unterstützung beim Entwickeln mit C# 8.

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JetBrains aktualisiert seine .NET-Tools
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Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
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Mit den .NET-Entwicklungswerkzeugen ReSharper und Rider ergänzt JetBrains den Reigen der Versionsupdates auf 2019.3, nachdem der Toolhersteller in den jüngsten Wochen bereits zahlreiche andere Entwicklungsumgebungen von IntelliJ IDEA über WebStorm und CLion bis DataGrip veröffentlicht hatte. Die gemeinsamen Neuerungen der Visual-Studio-Errweiterung ReSharper und der IDE Rider beziehen sich vor allem auf die erweiterte Sprachunterstützung für C# 8.

Die frische Version der Programmiersprache ist im September erschienen, aber Rider und ReSharper bieten bereits seit den im Mai veröffentlichten 2019.1-Releases Hilfsfunktionen wie Refactoring und Autovervollständigung für einige der neuen Sprachfeatures. Nachdem in den 2019.2-Versionen weitere Besonderheiten von C# 8 hinzukamen, bringen die nun erschienenen Varianten der .NET-Tools weitere Ergänzungen.

So kennen Rider und ReSharper nun Target-typed Switch Expressions und bieten eine erste Anbindung für Default-Methoden in Interfaces, über die Entwickler eine Standardimplementierung vorgeben, die ansonsten für Interfaces nicht erlaubt sind. Außerdem gibt es neue Quick Fixes und die Tools erkennen beziehungsweise verstehen Nullable Reference Types besser.

ReSharper und Rider kennen Default-Interface-Methoden.

(Bild: JetBrains)

Auch bei der automatischen Codeerstellung haben die Werkzeuge ein besseres Verständnis für die Eigenheiten von C# 8 und berücksichtigen unter anderem die Nullability bei Vergleichsfunktionen. Für alle C#-Varianten können Rider und ReSharper nun die Einstellungen für die Namensgebung in C# aus EditorConfig einlesen beziehungsweise dorthin exportieren.

Die IDE Rider kann nun Vorlagen des T4-Frameworks (Text Template Transformation Toolkit) verarbeiten. Der Editor bietet für die enthaltenen C#-Codeblöcke unter anderem Codehervorhebung, Autovervollständigung und Refactorings. Rider kennt die T4-spezifischen Funktionen für Inspections, Tipphilfen, Code-Folding und das Finden zusammengehöriger Klammerpaare. Außerdem kennt er diverse Direktiven unter anderem für Quick Fixes und Codehervorhebung.

Wer mit Rider für die Spiele-Engine Unity programmiert, findet ein erweitertes Werkzeug zur Anzeige der Testabdeckung für Unity-Projekte. Auch das Debuggen von containerisierten Anwendungen hat JetBrains erweitert. Bereits seit vorigem Jahr können Entwickler mit Dockerfile erstellte Container debuggen, nun können sie zusätzlich auch Containern, die sie mit Docker Compose gebaut haben, auf Fehler untersuchen. Somit lassen sich Anwendungen, die in mehreren Docker-Container laufen zentral debuggen.

ReSharper bringt in Version 2019.3 einen Localization Manager mit. Die Visual-Studio-Erweiterung zeigt in einer Tabelle die Inhalte von .resx-Dateien an. Entwickler können darüber Einträge in der Ressourcendatei ändern, hinzufügen und löschen. Außerdem hilft das Tool beim Auffinden fehlender Lokalisierungen für bestimmte Einträge. Nicht benötigte Lokalisierungen lassen sich im Interesse der besseren Übersicht ausblenden.

Der Localization Manager in ReSharper hilft beim Bearbeiten unterschiedlicher Sprachen in den Ressourcedateien.

(Bild: JetBrains)

Einige Ergänzungen für ReSharper sind der Ultimate-Variante vorbehalten, was sich vor allem dadurch ergibt, dass die Basisversion keine C++-Entwicklung unterstützt. Zu den Neuerungen in ReSharper Ultimate gehört eine Vorbereitung auf den kommenden Sprachstandard C++20 sowie eine verbesserte Anbindung an die Spiele-Engine Unreal 4.

Weitere Details lassen sich den Ankündigungsseiten zu ReSharper und Rider entnehmen. Die Tools sind sowohl einzeln als auch im Paket erhältlich. Kostenfreie Varianten wie bei IntelliJ IDEA existieren nicht für alle Nutzer. Wie bei anderen Tools bietet JetBrains sie jedoch unter anderem für Open-Source-Projekte und Studenten an. Seit 2015 bietet JetBrains alle IDEs in einem Abomodell an, bei dem der Preis innerhalb der ersten drei Jahre sinkt. Der Preis für ReSharper startet für Einzelanwender im ersten Jahr bei 129 Euro, die Ultimate-Variante bei 149 Euro und das Paket mit Rider bei 179 Euro. Rider alleine kostet für Einzelanwender 139 Euro im ersten Jahr. (rme)