Fotografieren zum Fest: 10 Tipps für gelungene Weihnachtsbilder

Ein Fest für Fotografen: Mit unseren Tipps fangen Sie die Motive der Weihnachtszeit besonders stimmungsvoll ein.

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Fotografieren unterm Weihnachtsbaum: 10 Tipps für gelungene Weihnachtsbilder
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Jana Mänz
Inhaltsverzeichnis

Weihnachten ist das Fest der Liebe und Besinnlichkeit. Wenn Sie gute Fotos machen wollen, sind das genau die richtigen Zutaten. Mit Stress und Druck wird das nichts. Deshalb ist unser erster und wohl wichtigster Tipp:

Nehmen Sie sich Zeit und haben Sie Freude an dem, was Sie tun. Es kommt nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität an.

Was ist Weihnachten für Sie? Vielleicht denken Sie an Weihnachtsdüfte wie Weihrauch, die romantischen Lichter von Kerzen, Schwibbögen oder Herrnhuter Sterne? Freuen Sie sich auf ihre Familie, auf Freunde, auf das Weihnachtsessen. Jedes Weihnachtsfest hat seine Stimmung. Damit Ihre Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen wie Kerzenlicht auch scharf werden, öffnen Sie die Blende möglichst weit und achten Sie auf hinreichend kurze Belichtungszeiten. Scheuen Sie dabei nicht vor hohen ISO-Werten zurück. Achten Sie immer auf Licht beziehungsweise Spitzlichter im Vorder- und Hintergrund, sie verleihen Ihren Bildern eine weihnachtliche Stimmung.

Weihnachtstöpfchen: Nikon D750 | 50mm 1.4 | ISO400 | 1/80s | f/2.0

Einen romantischen Weihnachtslook erreichen Sie mit viel Unschärfe, sogenannten Bokehs. Dazu öffnen Sie die Blende Ihres Objektivs so weit wie möglich, um eine harmonische Hintergrundunschärfe mit runden (bei manchen Objektiven auch eckigen) Unschärfekreise zu erzeugen. Besonders ausgeprägte Bokehs liefern lichtstarke Objektive und längere Brennweiten bei Offenblende. Um das Motiv vor dem Hintergrund freizustellen, gehen Sie so nah wie möglich heran und achten Sie darauf, dass es dabei einen möglichst großen Abstand zum Hintergrund hat.

➤ Mehr zum Thema: Bokeh - Unschärfe mit einfachen Mitteln realisieren

Auch Smartphone-Besitzer kommen mittlerweile dank mehr oder weniger cleverer Software in den Genuss eines cremig unscharfen Hintergrunds. Und sie können dabei sogar mit der Intensität und dem Look des Bokehs experimentieren.

Weniger ist mehr: Versuchen Sie nicht, eine Szene in ihrer Gesamtheit zu erfassen, sondern konzentrieren Sie sich auf prägnante Details wie einzelne Weihnachtsbaumkugeln. Auch hier hilft es, so nah wie möglich an das auserwählte Motiv heranzugehen.

Familienbilder unterm Weihnachtsbaum sind ein Klassiker zum Weihnachtsfest. Aber warten Sie nicht bis es dunkel wird. So romantisch es auch ist, nur die Weihnachtsbaumbeleuchtung als Lichtquelle zu nutzen, für viele Kameras ist das zu wenig Licht. Damit Sie sich später nicht über verrauschte oder verwackelte Bilder ärgern müssen, machen Sie die wichtigen Familienbilder entspannt noch bei Tageslicht. Stellen Sie die Kamera auf ein Stativ und nutzen Sie den Selbstauslöser oder eine Fernbedienung. Verzichten Sie möglichst auf einen Blitz. Damit vermeiden Sie erschrockene Gesichter und eine unnatürlich kalte Ausleuchtung. Machen Sie stets mehrere Fotos hintereinander beispielsweise mit der Serienbildfunktion. Dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass eine Aufnahme dabei ist, bei der alle ein zufriedenes Gesicht machen.

Weihnachtsbaumeinkauf mit Familie: Nikon D90 | 18-50mm 3.5 | ISO200 | 1/160 s | f/6.3

Fotografieren Sie Ihre Kinder aus der Situation heraus und verzichten Sie auf Anweisungen wie "Guck mal her" oder "stell dich mal hier hin". Das funktioniert bei Kindern nicht, dann verweigern sie entweder das Foto oder zeigen Grimassen.

Doch Kinder in Bewegung einzufangen ist gar nicht so leicht. Hier ist es sinnvoll, mit möglichst kurzen Verschlusszeiten zu arbeiten, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden. Wählen Sie dazu beispielsweise die Blendenautomatik "S" beziehungsweise "Tv". Legen Sie den Autofokus möglichst immer auf die Augen, vor allem wenn die Blende weit geöffnet ist. Begeben Sie sich außerdem auf Augenhöhe mit Ihrem Kind und fotografieren Sie es nicht von oben herab.

➤ Mehr zum Thema: Praxis-Workshop: Emotionale Kinderfotos

Wenn Sie Spaß am Experimentieren haben, dann fotografieren Sie Ihre Weihnachtsmotive doch mal durch das Loch einer "altmodische" CD hindurch – wenn Sie noch eine finden. Dabei entstehen wunderbare kreative Vignetten- und Unschärfe-Effekte, die Ihrem Motiv einen besonderen Rahmen geben. Achten Sie aber darauf, dass sich der Fokus beim Scharfstellen nicht vom Motiv auf die CD verschiebt. Und experimentieren Sie etwas mit dem Abstand zwischen CD und Objektiv. Im Übrigen funktioniert dieser Effekt auch wunderbar mit dem Smartphone.

Man kann außerdem versuchen durch die CD-(Daten-)Fläche hindurchzufotografieren, denn diese ist an sich durchsichtig. So bringen sie Farbwolken und Regenbogeneffekte in Ihre Fotos.

Experiment mit einer CD und Lichterkette: Nikon D750, 50mm 1.4, 1/100s f2.8, ISO 1000

Motive finden Sie überall – ob in der Großstadt oder mitten in der Natur. Halten Sie die Augen offen: Nicht selten findet man einen mit Lichtern bestückten Baum mitten in der Natur. Manchmal sind Häuser ganz wunderbar geschmückt. Diese Motive eignen sich später als Hintergründe in ihrem Familienalbum, wenn Sie ein weihnachtliches Fotobuch gestalten.

Wer träumt nicht von Weihnachten im Schnee? Manche Jahre haben wir Glück und wenn es soweit sein sollte, dann nichts wie raus mit der Kamera und den Schnee einfangen. Doch bedenken Sie bei Schnee den Weißabgleich. Schnell bekommt die weiße Winterlandschaft einen Gelb- oder Blaustich. Den sollten Sie vermeiden. Falls Ihre Kamera mit den Weißabgleichsmodi spinnt, ist es manchmal doch besser, den Weißabgleich auf "Automatik" zu belassen und diesen später im Bildbearbeitungsprogramm zu korrigieren. Möchten Sie es vor Ort perfekt machen, dann arbeiten Sie am besten mit einer Graukarte. Diese sorgt dafür, dass Ihr Schnee auch wirklich schön weiß wird.

➤ Mehr zum Thema: Schnee und Eis gekonnt fotografieren

Kind mit Weihnachtsbaumkugel, Detailaufnahmen sagen oft mehr als die komplette Szene: Nikon D700 | 50mm 1.4 | ISO 1000 | 1/400s | f/2.2

Binden Sie für authentische Weihnachtsbilder unbedingt Bewegungen ein. Da kann auch eine Hand oder ein Arm zu sehen sein. Zeigen Sie Lichtreflexe, Spiegelungen oder ähnliches. Seien Sie kreativ. Weihnachten ist nicht umsonst das schönste Fest im Jahr. Und es kommt nicht auf die Menge der Geschenke an oder wie viel es gekostet hat. Wenn Sie aus allen Bildern ein schönes Fotoalbum erstellen und es per Hand beschriften – ein schöneres Geschenk können Sie ihren Liebsten kaum machen.

Wir wünschen Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest uns erholsame Tage. Kommen Sie gut und gesund ins neue Jahr!

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(ssi)