Instant Messaging für Handys

Eine Firma aus Herzogenrath entwickelt Instant-Messaging-Lösungen für Handys; in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen will man auch eine spezielle Version für die Gehörlosenschrift programmieren.

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Von
  • Detlef Borchers

Auf einem Workshop im Frankfurter Museum für angewandte Kunst stellte der finnische Handy-Hersteller Nokia die vor wenigen Tagen in Barcelona angekündigten Mobiltelefone der deutschen Presse vor. Jedoch stand im Mittelpunkt der Demonstrationen der Multimedia Messaging Service (MMS), von dem sich Nokia eine erhebliche Belebung des Telefongeschäfts verspricht. Mit seiner Durchlässigkeit von Nachrichten zu SMS wie zur gängigen E-Mail soll MMS ab 2002 ein Standard bei den meisten Nokia-Modellen werden.

Vor MMS kann jedoch ein anderer Boom ausbrechen: Auf einer kleinen Hausmesse rund um Nokia-Produkte zeigte die Firma Communology aus Herzogenrath den Communology Instant Messenger (CIM). Im Unterschied zum zeitversetzten SMS gestattet der Messenger die direkte Kommunikation, die für viele Surfer zum Alltagsplausch gehört. Der komplett in pJava geschriebene CIM arbeitet mit ICQ sowie den Messenger-Lösungen von AOL, MSN und Yahoo. Gerade in Kombination mit dem aufkommenden GPRS, bei dem 10 KByte Text mit etwa zehn Cents gegenüber dem SMS-Versand deutlich weniger kosten können, sieht Communology im Messenger eine preiswerte Form der Kommunikation. Neben dem Nokia Communicator, der indes kein GPRS beherrscht, ist CIM derzeit für das Motorola Accompli und das Siemens SL45i verfügbar.

Zudem könnte CIM Gehörlosen die mobile Kommunikation erleichtern, die ja bisher lediglich den SMS-Dienst mit der telegrammartigen Kommunikation zur Verfügung haben. Deshalb will Communology seinen Messenger speziell für Gehörlose erweitern. In Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen arbeitet man an der Umsetzung der von der Gebärdensprache abstammenden Gehörlosenschrift speziell für den Messenger. Es geht darum, die Schrift mit möglichst wenigen Tastenkombinationen abzubilden, um ihre spezielle Ausrichtung auf Gehörlosenkultur auch im Messaging-Dienst ausschöpfen zu können. Die RWTH Aachen machte in diesem Bereich zuvor schon auf sich aufmerksam: Die Hochschule entwickelt mit Partnern ein UMTS-Mobiltelefon für die Gehörlosenkommunikation, das sich via Gebärdensprache steuern lassen soll. (Detlef Borchers) / (dz)