iPhone-Apps für Kinder: Werbung nun doch erlaubt – nach menschlicher Prüfung

Apple ist vom strikten Werbeverbot in Kinder-Apps abgerückt, gibt aber neue Regeln vor. Auch Datensammlung ist unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt.

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Kinder am iPad

Ein Mädchen und ein Junge spielen im Apple Store in Berlin an iPads.

(Bild: dpa, Britta Pedersen/Archiv- und Symbolbild)

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Apple hat die strikten Regeln für Kinder-Apps entschärft. Nach Entwicklerprotesten verzichtet der iPhone-Hersteller auf das im vergangenen Jahr neu erlassenen generelle Verbot für die Einbettung von Werbung und Analyse-Tools von Drittanbietern. Es gibt aber neue Vorgaben für Anbieter: Kinder-Apps sollten für ein "sichereres Erlebnis" auf Werbung und auf Analyse-Tools verzichten, schreibt Apple nun in den App-Store-Richtlinien, beides könne in "begrenzten Fällen" aber erlaubt werden.

Auch Abos und In-App-Käufe sind in Kinder-Apps an der Tagesordnung.

Entwickler von Kinder-Apps hatten zuvor beklagt, das neue Regelwerk sei zu unspezifisch und mache Geschäftsmodelle wie eine Werbefinanzierung praktisch unmöglich – Apple versprach daraufhin, nachzubessern.

Bei Analyse-Tools und der Datensammlung müsse künftig sichergestellt werden, dass keinerlei persönliche Daten des Nutzers (etwa Name, E-Mail-Adresse oder Geburtsdatum), Geräteinformationen oder Standortdaten an Dritte übermittelt werden, heißt es in dem Regelwerk. Eine Datenschutzerklärung ist zudem Pflicht.

Alle eingeblendeten Werbebanner müssen vorab von Menschen darauf geprüft werden, dass sie altersgerecht sind, betont Apple außerdem auf seiner Developer-Seite. Beschwerden über unpassende Werbeschaltungen in Kinder-Apps sind bislang an der Tagesordnung, das reicht von Erotikinhalten bis hin zu drastischer Werbung für First-Person-Shooter, die selbst in Apps für Kleinkinder auftauchen konnten. Wie Apple die neuen Vorgaben kontrollieren will, bleibt unklar.

Für Kinder-Apps ist außerdem verbindlich, dass Kaufangebote und externe Links hinter einer "Elternsperre" stecken – etwa in Form eines Zahlenrätsels – damit sie von kleinen Kindern nicht unabsichtlich genutzt werden.

Apples neue Regeln gelten für alle Apps in der Kinder-Kategorie zum Stichtag 3. März 2020. Ist eine App einmal in der Kinder-Kategorie gelistet, muss sie diese Regeln auch später bei allen Updates befolgen, selbst wenn die Kinder-Kategorie abgewählt werden sollte. (lbe)