Datenverkehr in Mobilfunknetzen: Exabyte-Schwelle geknackt

Durch die Netze der deutschen Mobilfunker fließen so viele Daten wie noch nie. Im Netz von O2 waren es im vergangenen Jahr mehr als eine Milliarde Gigabyte.

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Datenverkehr in Mobilfunknetzen: Exabyte-Schwelle geknackt

Der Mensch liebt sein Smartphone: Jedes Jahr müssen die Netze mehr Traffic verkraften.

(Bild: iko / Shutterstock.com)

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Der Datenverkehr in den deutschen Mobilfunknetzen wächst weiter stark. Die Netzbetreiber melden für 2019 erneut Höchstmarken. Die Kunden im Netz von O2 haben im vergangenen Jahr erstmals mehr als ein Exabyte Traffic verursacht – das sind mehr als eine Milliarde Gigabyte.

Der Datenhunger der Mobilfunkkunden wächst kontinuierlich: 2017 verbrauchten O2-Nutzer durchschnittlich 3,8 Gigabyte im Monat, ein Jahr später waren 4,4 Gigabyte und im vergangenen Jahr schon 6 Gigabyte pro Monat. Der Netzbetreiber reagiert darauf und rüstet seine Tarifmodelle mit mehr Datenvolumen auf.

Nicht ganz so viel war es bei der Konkurrenz, aber auch die Telekom und Vodafone können stattliche Statistiken vorweisen. Vodafone-Nutzer verbrauchten im Mobilfunknetz indes rund 770 Millionen Gigabyte, was im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs von 40 Prozent entspricht.

Die Deutsche Telekom liegt mit 900 Petabyte (900 Millionen Gigabyte) Datenverbrauch in den vergangenen zwölf Monaten leicht hinter dem Münchner Wettbewerber, wie aus einer Grafik des Bonner Konzerns hervorgeht. Täglich gehen durch das Telekom-Mobilfunknetz rund 230 Terabyte für YouTube, 141 Terabyte für Facebook und 42 Terabyte für WhatsApp.

"Ich rechne damit, dass in den kommenden Jahren ähnliche Wachstumsraten zu erwarten sind", sagt der Telekommunikations-Experte Torsten Gerpott von der Universität Duisburg-Essen der dpa. "Im internationalen Vergleich sind wir beim Datenverbrauch aber relativ weit hinten." Das liege zum einen daran, dass es in Deutschland noch relativ große Funklöcher gibt und gut ausgestattete Daten-Tarife vergleichsweise teuer seien.

Telefoniert wird in den Netzen übrigens auch noch – auch begünstigt durch die inzwischen in den meisten Tarifen üblichen Flatrates. Trotzt Whatsapp & Co. steigen auch die Telefonminuten weiter an, teilte Telefónica Deutschland mit. Im vergangenen Jahr telefonierten Kunden im O2-Mobilfunknetz insgesamt deutlich mehr als 100 Milliarden Minuten. 2018 gab es die Trendwende: erstmals wurden mehr Minuten mobil vertelefoniert als im Festnetz. (vbr)