Coronavirus: ICANN entscheidet sich für reine Online-Konferenz

Für eine Netzverwaltung sollten Treffen übers Netz selbstverständlich sein. Die ICANN probt wegen Corona den Ernstfall mit mehreren tausend Teilnehmern.

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ICANN
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Monika Ermert
  • Marcel Jossifov

Kurzfristig hat die Internet-Verwaltung Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) ihr bevorstehendes Treffen in Cancun in ein ausschließlich über Websessions abgehaltenes Treffen umgewandelt. Die private Netzverwaltung, die das Management von Top Level Domains weltweit koordiniert, reagiert damit auf den Ausbruch des Coronavirus Covid-19.

Es sei eine Entscheidung, die der ICANN-Vorstand bereits seit dem Ausbruch des Coronavirus diskutiert habe, teilt der Vorstandsvorsitzende, Marten Botterman, in der Ankündigung mit. Man wisse, dass die Arbeit der mehreren tausend Teilnehmer darunter leiden werde, räumte Bottermann ein. Die Sicherheit der eigenen Mitarbeiter und der vielen Gäste aus rund 150 Ländern habe aber oberste Priorität. In mindestens 26 Ländern gebe es Corona-Fälle.

Tatsächlich hat die Organisation ICANN mit gestreamten Sitzungen bereits Erfahrungen gesammelt. Mit ebenfalls gestreamten Live-Mitschriften und vielerlei Möglichkeiten, sich direkt in die Diskussion einzumischen, konnte die ICANN Standards setzen, die sich nach und nach auch bei anderen Organisationen durchgesetzt haben. Für das bevorstehende Treffen in Cancun vom 7.-12. März will man die entsprechenden Möglichkeiten nun im großen Stil für die Treffen der verschiedenen Teilgremien und das Plenum einsetzen.

Mehr Infos

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2000 bis 3000 Unternehmens-, Regierungs- und Nutzervertreter kommen regelmäßig bei den Treffen der Netzverwaltung zusammen, um Regeln für den Betrieb der Internetadresszonen zu erarbeiten. Die Entscheidung für die nächsten anstehenden Treffen, den Global Domain Division Summit in Paris und ICANN 68 in Malaysia, steht noch aus. (mjo)