Tracking-App: Mit Bluetooth gegen Schwänzer

Eine Tracking-App soll im US-Bundesstaat Missouri dafür sorgen, dass Studenten ihre Veranstaltungen besuchen.

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Mit Bluetooth gegen Schwänzer

(Bild: Spotter)

Lesezeit: 2 Min.

Wer einen Schein will, muss im Seminar sein – soviel ist an den meisten Hochschulen schon mal klar. In den USA wird die Anwesenheitserfassung nun mit Trackingverfahren "optimiert", berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("App trackt Schüler und Studenten"). Die University of Missouri (MU) verwendet eine Kombination aus versteckter Trackingtechnik und einer speziellen App, um zu überprüfen, ob Studentinnen und Studenten ihrer Anwesenheitspflicht nachkommen. Laut Angaben der Sportabteilung der Hochschule wird das System dort bereits seit vier Jahren eingesetzt – für Erstsemester ebenso wie für solche Studenten, die akademische Probleme haben.

Im Rahmen eines Testprogramms soll das Verfahren nun auf alle "Erstis" ausgedehnt werden, wie eine Lokalzeitung berichtet. Anfangs hieß es, die Studierenden sollten sogar gezwungen werden, teilzunehmen. Zwar werde ihnen mitgeteilt, dass die Überwachung ihrer Anwesenheit erfolgt, so Mitarbeiter der Hochschule. Einen "Opt-out" wird es jedoch nicht geben. Man wolle die alten Anwesenheitslisten komplett durch App und Tracking ersetzen. Allerdings dementierte die MU mittlerweile: Die Teilnahme an dem Piloten sei "optional". Überhaupt decke man nur "weniger als zwei Prozent" aller Studenten an der University of Missouri ab.

Technisch umgesetzt wird die Studierendenerfassung mit einer App namens "Spotter". Diese stammt selbst von einem ehemaligen Basketballtrainer der Universität. Sie kombiniert Nahbereichssensoren im Smartphone mit dem auf dem Campus installierten WLAN-Netzwerk, hieß es. Verwendet werden dabei sogenannte Beacons, kleine Sender- und Empfangsanlagen, die in jedem Raum vorhanden sind. Umgehen lässt sich das Verfahren, indem man beispielsweise seinen Bluetooth-Empfang abdreht. Doch genau dann erinnert die App den Nutzer daran, dies doch bitte zu unterlassen.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)