Fujifilm X-A7 im Test: Einsteiger-Kamera mit extragroßem Display

Praktisch oder kompliziert? Fujifilm stattet seine Systemkamera X-A7 mit einem besonders großen Touchdisplay aus. Auf Tasten verzichtet sie dafür weitgehend.

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Fujifilm X-A7 im Test -- Einsteiger-Kamera mit extragroßem Display
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Touchscreen-Bedienung mit ihren Bewegungsmustern und Gesten ist äußerst intuitiv. Das wissen längst nicht nur Smartphone-Hersteller. Seit Jahren gibt es Kompakt- beziehungsweise Systemkameras, die sich vollumfänglich über Tipp- und Wischgesten steuern lassen. Dabei haben die meisten Geräte dennoch vergleichsweise viele Tasten und die Monitore selbst kommen nicht über das klassische 3-Zoll-Format hinaus. Gerade in der Einsteigerklasse leiden sie außerdem unter einer nur mageren Auflösung.

Ausgerechnet Fujifilm – bekannt für Systemkameras mit Rädchen-lastigem, analogem Bedienkonzept – legt mit der X-A7 ein Einsteiger-Modell vor, dass einen 3,5 Zoll großen rückseitigen Monitor besitzt, der mit einer Diagonalen von fast neun Zentimetern nahezu die gesamte Rückseite der Kamera einnimmt. Seine Auflösung ist mit 2,8 Megapixeln (16:9; circa 1260 × 740 Bildpunkte) nicht nur in der Einsteiger-Klasse überdurchschnittlich hoch.

Und noch ein weiterer Wert weiß zu beeindrucken: Fujifilm schreibt, das Display erreiche eine Helligkeit von etwa 1000 Candela pro Quadratmeter (cd/m2). Das ist ein beachtlicher Wert, denn damit schlägt es aktuelle High-End-Smartphones teils um Längen. Das iPhone 11 Pro Max kam in unserem Labor beispielsweise auf 810 cd/m2, Samsungs S10+ kam hier auf 830 cd/m2 und das Google Pixel 4 lediglich auf 380 cd/m2. Angesichts dieser Spanne haben wir bei der X-A7 noch einmal nachgemessen: Mit der standardmäßig eingestellten Monitorhelligkeit erreichten wir 630 cd/m2, mit maximaler Helligkeit (+5) kamen wir tatsächlich auf den angegebenen Wert.

Damit sollte die X-A7 selbst bei hellem Sonnenschein über ihr Display noch gut bedienbar sein. Das ist auch nötig, denn einen elektronischen Sucher bietet die Spiegellose nicht. Den integriert Fujifilm in das Schwestermodell X-T200, das etwa 100 Euro teurer ist. Einen weiteren Pluspunkt verteilen wir dafür, dass der Monitor frei schwenkbar ist und so ungewöhnliche Perspektiven auch ohne Verrenkungen ermöglicht.

Gewöhnungsbedürftig ist das 16:9-Format, das beispielsweise auch Sony bei seinen A6000-Modellen einsetzt. Das eigentliche Bild wird mit schwarzen Balken links und rechts dargestellt wird, in denen Fujifilm beispielsweise eine Skala für die Belichtungskorrektur unterbringt. Außerdem hatten wir den Eindruck, dass der Monitor etwa bei Gegenlichtsituationen eher träge auf Helligkeitswechsel reagiert.