Robustere Linux-Distributionen für bestehende und neue Nutzergruppen

Programme und Betriebssystem sorgenfrei aktualisieren: Das versprechen zwei Distributionen, die Linux attraktiver für Notebooks und Desktop-PCs machen wollen.

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Viel robuster aufgebaute Linux-Distributionen

(Bild: Michael Luther)

Lesezeit: 13 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis
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Eine schreibgeschützte Betriebssystemumgebung, Container-artige Pakete zur Anwendungsinstallation und Neustarts zur Systemaktualisierung – das sind die Eckdaten von zwei Linux-Distributionen, die einige alteingesessene Linuxer als riesigen Rückschritt betrachten dürften. Doch genau mit diesen Eigenschaften wollen Endless OS und Fedora Silverblue den Linux-Desktop voranbringen und damit neue Nutzergruppen erschließen. Ihre frische Herangehensweise vermeidet eine Reihe altbekannter Probleme, die Linux-Anwendern den Alltag manchmal gehörig schwer machen.

Das Debian-basierte Endless und das als Vorabversion eingestufte Fedora Silverblue versprechen vor allem Hakeleien aus der Welt zu schaffen, die beim Installieren oder Aktualisieren von Betriebssystem oder Anwendungen auftreten. Dazu nutzen sie eine grundlegend neue Herangehensweise: Sie setzen die Betriebssystemumgebung nicht beim Anwender aus Paketen zusammen, wie man es von vielen Distributionen kennt; stattdessen werden die zwei als großes, Image-artiges Bündel ausgeliefert, das bereits der Distributor aus Debian- oder RPM-Paketen zusammengesetzt hat. Beim Installieren der zwei Distributionen kann man daher die Software-Ausstattung auch nicht beeinflussen.

Das hat einen unsichtbaren, aber signifikanten Vorteil, der schon Docker Containern zum Durchbruch verholfen hat: Der Distributor kann das Bündel exakt so auf Herz und Nieren testen, wie Anwender es später nutzen. Um diesen Vorteil auch nach der Systemaktualisierung zu wahren, beseitigen die zwei Distributoren selbst Fehler und Sicherheitslücken nicht über Paket-Updates. Stattdessen schnüren beide neue Bündel – ähnlich wie man Container-Images oftmals neu baut, statt sie über Paket-Updates zu aktualisieren.