Facebook greift härter gegen Falschmeldungen zum Coronavirus durch

Facebook blockiert Inhalte und Werbung, die falsche Informationen zum Coronavirus beinhalten – etwa Heilungsversprechen und Präventionsmaßnahmen.

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Facebook greift härter gegen Falschmeldungen zum Coronavirus durch

(Bild: creativeneko / Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Eine neue Facebook-Richtlinie untersagt Werbung, die falsche Informationen zum Coronavirus beinhaltet oder die generell Panik bezüglich der Krankheit verbreitet. Die Regel trifft nicht nur das soziale Netzwerk selbst sondern auch den Marketplace, auf dem Nutzer Sachen kaufen und verkaufen können.

Sowohl auf Facebook als auch bei der Tochter Instagram sind Falschinformationen zum Coronavirus bereits seit einem Monat verboten und werden entsprechend gelöscht. Dabei geht es um Inhalte, in denen Heilungsversprechen gemacht und Präventionsmaßnahmen empfohlen werden, die nicht haltbar sind. Nun erklärte eine Facebook-Sprecherin gegenüber dem Business Insider, dass neben Beiträgen auch Werbung unter die Richtlinie fällt – das hatte Facebook bisher nicht konkret klargestellt.

Ähnlich handelt Facebook auch mit Inhalten von Impfgegnern. Seiten und Gruppen, die falsche Informationen zu Impfungen verbreiten, werden in den Ranglisten abgestuft, die einzelnen Inhalte nicht mehr empfohlen oder vorgeschlagen. Werbeanzeigen lehnt das Unternehmen ab – sofern sie entdeckt werden. Andere Plattformen sind radikaler: Pinterest zeigt keine Treffer für bestimmte Suchbegriffe mehr an, YouTube verhindert, dass Videoersteller Werbeeinnahmen generieren können.

Im Internet kursieren zahlreiche, teils absurde Gerüchte über das Coronavirus Sars-CoV-2. Sie betreffen auch die Herkunft und die Verbreitungsweise und preisen zweifelhafte Schutzmaßnahmen an. Auch die Weltgesundheitsorganisation kämpft gegen Fake News an und hat bereits eine Aufklärungskampagne in den sozialen Netzwerkern gestartet. Bei Facebook kommen Faktenchecker zum Einsatz, wenn es um die Kontrolle der Inhalte geht. Twitter testet derzeit eine neue Art, Falschinformationen zu markieren – mit farblich hinterlegten Antworten auf die Tweets, in denen Aussagen von geprüften Mitgliedern richtiggestellt werden.

Der Ursprung des Coronavirus liegt in China. Die Zahl der Opfer dort ist inzwischen auf auf 2715 gestiegen. Infektionen sind mehr als 78.000 nachgewiesen worden. Auch andernorts infizieren sich immer mehr Menschen. In Deutschland sind drei neue Fälle bekannt geworden. Italien hat wegen mehrerer Ansteckungen ganze Regionen abgeriegelt. An der Universität von North Carolina versuchen Forscher eine Kopie des Virus herzustellen, um daran neue Behandlungsformen und einen Impfstoff testen zu können.

Aus Sorge vor weiterer Verbreitung und Ansteckungen sind auch mehrere Messen abgesagt worden – etwa der Mobile World Congress (MWC) in Barcelona und Fotomesse CP+. Die weltweit größte Messe für Hardware, die Computex in Taiwan, soll stattfinden. (emw)