Gamesförderung: Bundesregierung kann jetzt auch Großprojekte unterstützen

Die EU-Kommission hat dem Bundesverkehrsministerium grünes Licht für die Spieleförderung gegeben. Damit können nun auch größere Projekte unterstützt werden.

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Gamescom

Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, sitzt auf der Gamescom an einem Computerspiel.

(Bild: dpa, Oliver Berg)

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Die Computerspieleförderung der Bundesregierung kann nun auch an größere Projekte ausgeschüttet werden. Das entsprechende Notifizierungsverfahren bei der Europäischen Kommission wurde abgeschlossen, teilte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in einer Pressenachricht mit. Das BMVI bereitet nun den ersten Förderaufruf vor, der im Frühjahr veröffentlicht werden soll.

50 Millionen Euro will die Bundesregierung jährlich bis mindestens 2023 in die lahmende deutsche Spieleindustrie pumpen. Erstmals wurde die Gamesförderung 2019 ausgeschüttet, allerdings nur im Rahmen der sogenannten De-Minimis-Förderung: Dabei handelt es sich um Subventionen, die den Wert von 200.000 Euro nicht überschreiten und deswegen nicht bei der Europäischen Kommission angemeldet werden müssen. Durch die Freigabe der Europäischen Kommission kann die Bundesregierung nun auch größere Projekte mit höheren Summen fördern.

"Grünes Licht für die zweite Stufe unserer Gamesförderung! Damit können wir endlich auch Produktionen im größeren Stil fördern: Mit insgesamt 250 Millionen Euro haben wir ein international wettbewerbsfähiges Programm aufgestellt und freuen uns riesig auf die ersten Ergebnisse", kommentiert Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer die Freigabe seitens der EU-Kommission.

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Missbrauchsbeauftragter zur Gamesförderung

Das BMVI sieht die sogenannte "Großvolumige Produktionsförderung" als Schwerpunkt der Computerspieleförderung und verspricht, die Erfahrungen aus der Abwicklung der De-Minimis-Förderung zu berücksichtigen. Die Auswahl der zu fördernden Projekte geht hier nur sehr schleppend voran. Um die insgesamt 380 Bewerbungen zu bewältigen, holte sich das BMVI Mitte Oktober Hilfe beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, deren Abteilung DLR Projektträger das Ministerium seitdem unterstützt.

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