Roter Tropfen auf den heißen Stein

Die Bereitschaft zur Blutspende geht in Deutschland seit Jahren zurück. Das Coronavirus ist da zurzeit nicht sehr hilfreich – obwohl das Infektionsrisiko bei einer Spende recht gering ist.

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Ich gebe zu, es ist in diesen Tagen schwer, dem omnipräsenten Thema Coronavirus zu entkommen. Schon weitgreifende, aber nötige Auswirkungen hat die Infektionskrankheit auf unser Leben: am Arbeitsplatz wird das Home Office gerade zu erwünscht, Veranstaltungen über 1.000 Menschen werden abgesagt und seit heute haben Schulen und Kitas in einigen Bundesländern geschlossen. Keine idealen Bedingungen für Business und Life as usual.

Dass das Coronavirus auch Auswirkungen auf einen eher unscheinbaren Lebensbereich hat, zeigt sich aber in dem Appell des Deutschen Roten Kreuzes: Man solle nicht aus Furcht vor einer Ansteckung auf das Blutspenden verzichten.

Da die Zahl an Blutspenden seit 2010 wieder rückläufig ist, ist das sowieso ein prekäres Feld. Coronavirus, Erkältung und Grippe tun derzeit ihr übriges, so dass das DRK auf seiner Seite aufklärt und weiter an gesunde Menschen appelliert.

Die Suche nach Spendern ist das Eine, doch die Bereitschaft von Spendelokalen, eine Aktion durchführen zu lassen, ist eine Andere. Auch hier erhält das DRK zurzeit viele Absagen und kann somit nicht die notwendigen Örtlichkeiten liefern, die für die Blutspende nötig sind. Aus welchen Gründen Spendelokale ihre Teilnahme absagen, ist nicht klar – ob aufgrund von erkranktem Personal oder aufgrund von Angst durch Ansteckung. Zumindest letzteres scheint doch unbegründet zu sein, schließlich ist eine Blutspende (leider) keine Massenveranstaltung, Hygiene wird dabei groß geschrieben und in der Regel gehen ausschließlich erkältungs- und virenfreie Menschen zum Spenden. Die Besorgnis dahingehend sollte also gering sein.

Daher: Blut spenden nicht vergessen – der rote Tropfen wird mehr gebraucht, denn je.

(jle)