Remedy, Playdead, gen Design: Epic Games wird Spiele-Publisher

Epic Games wird künftig Spiele von Remedy Entertainment und Playdead vertreiben. Erklärtes Ziel sind "entwicklerfreundliche Bedingungen."

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Epic Games versucht sich jetzt auch als Spiele-Publisher

Screenshot aus "Control" von Remedy

(Bild: Remedy)

Lesezeit: 3 Min.

Epic Games steigt in das Publishing von Videospielen ein: Der Entwickler von "Fortnite" und der Unreal Engine will künftig auch Spiele anderer Entwicklerstudios vertreiben. Bisher hat sich Epic Games die Spiele von drei Studios gesichert: Remedy Entertainment, Playdead und gen Design.

Das bekannteste der drei Studios ist Remedy. Zum Portfolio der Finnen gehören "Max Payne" und "Alan Wake", zuletzt hat das Studio außerdem "Quantum Break" und "Control" entwickelt. Playdead ist ein Studio aus Dänemark, das "Limbo" und "Inside" entwickelt hat – beides stimmungsvolle Jump'n'Runs, die mit Preisen überschüttet wurden. Hinter dem Studio gen Design steht Fumito Ueda, der unter anderem "Shadow of the Colossus" entwickelt hat. 2016 brachte gen Design "The Last Guardian" auf den Markt.

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Publisher sind in der Spielebranche häufig notwendig, um Entwicklern bei der Vermarktung ihres Spiels unter die Arme zu greifen. Dabei können die Publisher oft erheblichen Einfluss auf den Entwicklungsprozess nehmen. Epic Games nimmt davon aber Abstand: "Die Entwickler sind die alleinigen Inhaber des gesamten geistigen Eigentums und haben vollständige Gestaltungsfreiheit", schreibt das Unternehmen in einem Blog-Eintrag.

Epic Games will die kompletten Entwicklungskosten inklusive Gehältern außerdem komplett zahlen, die Entwickler aber trotzdem mit bis zu 50 Prozent am Gewinn beteiligen. Damit tragen die Entwicklerstudios ein vergleichsweise geringes Risiko. "Wir entwickeln ein Publishing-Modell, das wir uns bei der Zusammenarbeit mit Publishern immer gewünscht haben", schreibt Epic-Chef Tim Sweeney.

Diese "entwicklerfreundliche" Strategie kennt man bereits vom Epic Games Store: Wer seine Spiele auf der PC-Plattform von Epic verkauft, darf deutlich mehr Geld von den Umsätzen behalten als beispielsweise bei Steam. Epic hat stets betont, dass die Interessen der Entwickler dabei im Vordergrund stehen sollen. Umstritten bei Spielern sind aber Exklusivverträge, mit denen Epic Games im vergangenen Jahr aggressiv gearbeitet hat. Damit stellte das Studio sicher, dass einige heiß erwartete Titel nicht gleichzeitig auf Steam erschienen. Einen solchen Exklusivvertrag hatte Epic Games zum Beispiel mit Remedy, deren Spiel Control auf dem PC exklusiv im Epic Games Store zu haben ist.

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Die Vermutung liegt nahe, dass auch die von Epic Games als Publisher vertriebenen Spiele ausschließlich im Epic Games Store erscheinen werden, bestätigt ist das aber nicht. Im Blog-Eintrag schreibt Epic von einer "plattformübergreifenden Publishing-Initiative" – damit dürften aber eher die Spielekonsolen Xbox und Playstation gemeint sein. (dahe)