DevOps-Report: Studie "Upskilling 2020" sieht Betriebe als Talentscouts

Der "DevOps-Mensch" und talentzentrierte Weiterbildung sollten nach einer Studie 2020 stärker im Fokus von IT-Unternehmen stehen.

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DevOps-Report: Upskilling 2020 sieht  Betriebe als Talentscouts

(Bild: Dezay/Shutterstock.com)

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Von
  • Silke Hahn
Inhaltsverzeichnis

Eine Studie namens "Upskilling 2020" fordert den E-förmigen DevOps-Menschen: Was zunächst nach einem Aprilscherz klingt, ist auf den zweiten Blick eine ernstgemeinte Metapher. Bei der diesjährigen Ausgabe des jährlich erscheinenden Berichts zum Stand der DevOps-Kultur in Unternehmen, herausgegeben vom DevOps Institute, liegt der Schwerpunkt auf den "vier Es", den menschlichen Kernkompetenzen Erfahrung, Expertise, Erforschung und Ausführung (Letzteres beginnt im Englischen ebenfalls mit "e": execution).

Die DevOps-Reise empfindet über die Hälfte der Befragten nach wie vor als beschwerlich: Über 50 Prozent gaben an, dass es in ihren Betrieben noch Probleme bei der Umsetzung von DevOps-Prinzipien und -Techniken gebe. Das liege daran, dass DevOps recht radikal mit traditionellen Strukturen in der IT-Branche bricht. Die Veränderung erfordere nicht nur Änderungen im Produktionsprozess, sondern auch tiefgreifende Änderungen in der Struktur einer Organisation und ihren Hierarchien. Laut Studie geht die Einführung von DevOps mit hybriden neuen Berufsrollen einher. Die Berufsbezeichnung "DevOps Engineer" habe sich etabliert und sei zunehmend anerkannt. Knackpunkt sei weiterhin die Suche nach qualifiziertem Personal.

Externes Rekrutieren von Personal sei 2020 nach wie vor dominant, Fertigkeiten im Bereich der Toolchain von Continuous Integration und Continuous Delivery (CI/CD) würden inzwischen bei Neueinstellungen vorausgesetzt. Die Studie macht prägnante Unterschiede zur Erhebung im Vorjahr aus: Prozessfertigkeiten seien an die erste Stelle gerückt.

Zentrales Ergebnis ist, dass in der Unternehmenswelt 2020 ein Bewusstseinswandel Einzug gehalten hat: Die sogenannten Softskills würden nicht mehr als weich, also weniger profund betrachtet, sondern erfreuten sich inzwischen als "Human Skills", also menschliche Fähigkeiten, zunehmender Wertschätzung. Die Fähigkeit zur Zusammenarbeit im Team, Einfühlungsvermögen, Kreativität und zwischenmenschliches Geschick seien gemäß den befragten Führungskräften gesucht.

Schematische Darstellung des "E-förmigen DevOps-Menschen" und der Fertigkeiten, die 2020 im Fokus der DevOps-Studie Upskilling stehen

(Bild: DevOps Institute)

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Bedeutung von zwischenmenschlichen Fähigkeiten und Teamwork um einen Rang auf Platz zwei aufgerückt. Die Herausgeber der Studie ziehen aus der Erhebung den Schluss, dass es nach der ersten Phase der Etablierung der Techniken nun zunehmend um die Implementierung auf Teamebene und gruppendynamische Prozesse bei der Umsetzung gehe.

Mit voller Bezeichnung heißt die Studie "Upskilling – Enterprise DevOps Skills Report". Sie wertet im Untersuchungszeitraum die Daten von 1260 Befragten aus verschiedenen Ländern aus, die in IT-Unternehmen leitende Funktionen ausüben. Die Umfrage umfasst die Bereiche Prozess- und Rahmenfähigkeiten, menschliche Fertigkeiten, funktionelle Skills sowie Fähigkeiten in den Bereichen Automatisierung und Technologie.

Bei dieser und ähnlichen Studien gilt zu bedenken, dass es sich stets um Angaben von Trends handelt. Geschehnisse im laufenden Jahr können zu Trendwechseln führen. Die Originalquelle weist die erhobenen Daten und die Umfragemethode im Detail aus – der vollständige Bericht lässt sich von der Website herunterladen. (sih)