Gilmore befürchtet Verbot starker Krypto-Software

Der Internetaktivist ruft dazu auf, amerikanische Kryptografie-Software auf Servern außerhalb der USA zu spiegeln, damit sie auch nach einem Verbot verfügbar bleibt.

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Von
  • Holger Dambeck

Der Mitbegründer der Electronic Frontier Foundation (EFF), John Gilmore, hat dazu aufgerufen, amerikanische Kryptografie-Software auf Servern außerhalb der USA zu spiegeln. Gilmore befürchtet, dass leistungsfähige Verschlüsselungsprogramme in den USA infolge der Terroranschläge bald verboten werden könnten.

In einen Diskussionsbeitrag auf der Open-Source-Site freshmeat.net entschuldigt sich Gilmore bei den "freiheitsliebenden Bürgern vernünftiger Länder" dafür, dass er sie um Unterstützung im Kampf für sichere Verschlüsselung bitten müsse. Der renommierte Internetaktivist geht davon aus, dass Anti-Krypto-Gesetze binnen einer Woche in den USA beschlossen werden könnten. Die Verschlüsselungsgegner legten Eile an den Tag, weil sie wüssten, dass "die augenblickliche Hysterie" bei Kongress und Regierung nicht ewig anhalten werde. Gegenwärtig beschäftigt sich der US-Kongress mit Gesetzen, die eine Überwachung von Telekommunikation auch ohne richterliche Zustimmung ermöglichen sollen.

Nach Gilmores Meinung haben Entwickler in den USA eine Vielzahl guter Open-Source-Tools für die Verschlüsselung entwickelt. Ihre Sites könnten bald vom Netz verschwinden, schreibt er. "Wir brauchen Freiwillige in vielen Ländern, um die aktuellen Versionen zu spiegeln ... Wir brauchen Freiwillige, die die Software pflegen, Patches annehmen und diese in stabile Versionen integrieren." (hod)