Samsungs Notebooks kommen zurück nach Deutschland

Nach etlichen Jahren der Abstinenz kehrt Samsung mit drei Premium-Notebooks in den deutschen Markt zurück.

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Samsungs Notebooks kommen nach Deutschland zurück

(Bild: Samsung)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Florian Müssig
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Samsung verkauft hierzulande in Kürze wieder Notebooks: Ab dem 5. Juni sollen die Premiumgeräte Galaxy Book Ion und Galaxy Book Flex im hauseigenen Online-Shop sowie bei Fachhändlern erhältlich sein – und zwar jeweils in einer 13,3- und einer 15,6-Zoll-Variante. Das silberne Galaxy Book Ion ist ein besonders leichtes Notebook, während man das blaue Galaxy Book Flex dank 360-Grad-Scharnieren und Touchscreen auch per Finger oder Stift bedienen kann. Wahlweise ist beim Flex auch eine Stifteingabe möglich; unterwegs verschwindet der mitgelieferte S-Pen wie bei bei den Galaxy-Note-Smartphones im Gehäuse und wird dort auch geladen.

Die Bildschirme entstammen Samsungs QLED-Fertigungslinien; bislang fand man solche Panels nur in großformatigen Fernsehern. Samsung wirbt mit knackigen Farben, tiefem Schwarz und außentauglichen Helligkeiten von bis zu 600 cd/m² – das sind tolle Werte, die aber auch Highend-IPS-Panels in manch anderen Notebooks mittlerweile schaffen. Anders als dort stehen keine besonders hohen Auflösungen zur Wahl: Es gibt bei beiden Bildschirmdiagonalen lediglich Full HD.

Samsung verwendet für beiden Serien Prozessoren auf Intels zehnter Core-i-Generation. Die 13,3-Zoll-Modelle nutzen die darin integrierten GPUs, die 15,6-Zoll-Variante gibt es in Ausstattungsvarianten mit Core i7 auch mit Nvidias Low-End-GPU GeForce MX250. Beim Galaxy Book Ion reicht die Preisspanne je nach Ausstattung und Bildschirmgröße von 1400 bis 1900 Euro, beim Galaxy Book Flex von 1600 bis 2100 Euro.

Samsung verzahnt die Notebooks eng mit den hauseigenen Android-Smartphones. Außer einer Kopplung über Microsofts Ihr-Smartphone-App ist auch Dex möglich: Damit holt man die Smartphone-Oberfläche aufs Notebook-Display und bedient es mit Tastatur und Maus.

Eine weitere Besonderheit: Die Touchpads agieren wahlweise als Qi-Ladematte und können somit Smartphone, Smartwatches oder die Lade-Cases von drahtlosen Kopfhörern aufladen. Dann muss man allerdings auf das Touchpad verzichten und stattdessen eine externe Maus zum Zeigerschubsen verwenden. Bei ausgeschaltetem Notebook fällt wiederum auch das Laden flach – schade.

Samsungs neue Notebooks (5 Bilder)

Der in der Tastatur integrierte Fingerabdruckleser des Galaxy Book Ion fällt optisch auf, ...
(Bild: Samsung)

Samsung hatte bei der Vorstellung von Galaxy Book Ion und Galaxy Book Flex auch noch ein neues Galaxy Book S im Gepäck. Anders als das schon lange angekündigte, seit ein paar Wochen erhältliche und verwirrenderweise gleichnamige Galaxy Book S mit Qualcomms ARM-Prozessor Snapdragon 8cx kommt im Schwestermodell eine x86-CPU von Intel zum Einsatz. Damit gibt es hier keine Kompatibilitätsprobleme bei Anwendungen und Treibern.

Details zum verwendeten Prozessor stehen allerdings noch aus, weil Intel seinerseits die unter dem Codenamen Lakefield entwickelten Chips noch nicht offiziell enthüllt hat. Sie sind technisch spannend, weil Intel dort einen leistungsstarken Sunny-Cove-Kern mit vier energieeffizienten Tremont-Kernen kombiniert. Bei ARM-Prozessoren ist diese Big-Little-Aufteilung unterschiedlich starker Kerne schon seit Jahren üblich, bei x86 hingegen ein Novum.

Wann Intel mehr Details und verschiedene Lakefield vorstellt, ist nicht bekannt; gemäß einer kurzfristig versehentlich frei- und dann wieder abgeschalteten Produktseite zum neuen Galaxy Book S kommt darin das Modell Core i5-L16G7 zum Einsatz. Das lüfterlose Notebook soll in der einzigen vorgesehenen Ausstattungsvariante mit 8 GByte Arbeitsspeicher, einer 256-GByte-SSD und einem 13,3-Zoll-Full-HD-Touchscreen 1130 Euro kosten und damit etwas mehr als das Snapdragon-Modell (1100 Euro). Bei letzterem ist allerdings ein LTE-Modem an Bord, während die Intel-Variante nur in WLAN-Reichweite mittels Wi-Fi 6 online gehen kann.

Samsung hatte sich im Herbst 2014 dazu entschieden, den europäischen Notebookmarkt zu verlassen. In anderen Märkten wie den USA oder in Südkorea waren Samsung-Notebooks weiterhin erhältlich; hierzulande gab es zuletzt immerhin vereinzelt Windows-Tablets der Koreaner.

Ob Samsung künftig ausschließlich im Premium-Bereich des hiesigen Notebook-Markts mitspielen möchte, ist nicht bekannt. Vor dem Rückzug anno 2014 hatte Samsung ein breites Portfolio – im damaligen Namensschema Serie 3 (Einsteiger) bis Serie 9 (Highend) genannt. (mue)