Tonangeber: Bauanleitung für Lautsprecher

Wer noch MDF- oder Spanplattenreste herumliegen hat, kommt für weniger als 50 Euro zu einem durchaus wohlklingenden Lautsprecher-Paar.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 67 Kommentare lesen
Tonangeber
Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Carsten Meyer
Inhaltsverzeichnis

Auf gut Glück billige Lautsprecherchassis zu kaufen, bei denen der Hersteller noch nicht einmal die wichtigsten Parameter herausrückt, ist normalerweise keine besonders helle Idee: Zwar wird der Speaker Töne von sich geben, die optimale Abstimmung von Gehäuse und Lautsprecher ist damit aber ein Ratespiel. Wir sind das Wagnis eingegangen und haben uns beim Elektronik-Discounter Pollin den Dynavox DY166-9A als Tieftöner und den Hochtöner DX159 bestellt – als Pärchen für zwei Boxen kamen wir in der Summe auf rund 32 Euro.

Unser Ziel, für möglichst wenig Geld zwei passabel klingende Zweiwege-Boxen mit wenigstens 40 Watt Nennleistung zu bauen, war somit zur einen Hälfte bereits erfüllt. Wunder erwarteten wir natürlich keine – für zwei nackte Tiefton-Lautsprecher dieser Größe kann man durchaus auch das Zwanzigfache ausgeben. Die Angaben zu den technischen Daten beschränkten sich wie bei vielen Schnäppchen auf das Wesentliche: Frequenzbereich und Belastbarkeit, beim Tieftöner wenigstens noch die Resonanzfrequenz; von den zur Gehäuseberechnung wichtigen Thiele-Small-Parametern (TSP) jedoch keine Spur - erfahren Sie mehr zu dem Thema in unserem Artikel "Lautsprecher richtig einsetzen".

Mit unserer Messschaltung aus dem Artikel "Lautsprecher richtig einsetzen" und dem PC-Programm LIMP kamen wir den Daten des Tieftöners schließlich doch auf die Schliche. Zum Glück deckten sich unsere Erkenntnisse mit denen, die sparsame Bastler in einigen HiFi- und Heimkino-Foren zusammengetragen hatten. Wir fanden sogar eine ausführliche Bauanleitung für eine Box mit diesem Lautsprecher-Chassis, die nach dem TQWT-Prinzip (Tapered Quarter Wave Tube) arbeitet. Hier umgibt die Lautsprecher-Rückseite ein sich erweiternder, recht langer Schacht – bei sorgfältiger Berechnung erreicht man eine grandiose Tiefbass-Wiedergabe. Nachteil: Das Gehäuse wird dadurch sehr groß, und schon kleine Fehler bei der inneren Aufteilung führen zu Fehlern in der Wiedergabe.

Immer mehr Wissen. Das digitale Abo für IT und Technik.






Immer mehr Wissen. Das digitale Abo für IT und Technik.