Lindows -- der Wanderer zwischen den Welten

Ein Linux-basiertes Betriebssystem soll auch Windows-Programme ausführen können. Eine Vorabversion von "Lindows" ist noch für dieses Jahr angekündigt.

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Von
  • Lars Bremer

Das neue Betriebssystem Lindows soll die Ausführung von Windows- und Linux-Programmen unter einer Oberfläche ermöglichen. Das Startup Lindows.com plant, eine Vorabversion noch in diesem Jahr zu veröffentlichen. CEO der Firma ist Musik-Rebell Michael Robertson, der nach der Übernahme von MP3.com durch den französischen Medienkonzern Vivendi ein neues revolutionäres Tätigkeitsfeld gefunden hat.

Die Pläne des vermeintlichen Revoluzzers sind jedenfalls hochtrabend: Bei Lindows soll es sich um ein Linux-System handeln, das durch speziellen Übersetzungscode auch Windows-Programme ausführen kann. Anders als bei bisherigen Emulationen soll es aber keine Geschwindigkeitseinbußen geben, laut Robertson laufen Window-Programme genauso schnell wie unter dem Original. Lindows wird nach Angaben des Herstellers 99 US-Dollar kosten und durch einfache Installation und Bedienung auch für Anfänger geeignet sein. Das Produkt solle der Anwender auch aus dem Internet herunterladen können. Die telefonische Übermittlung einer Seriennummer sei jedoch nicht nötig, merkt die Firma süffisant an. Lindows soll auf Pentium- oder AMD-Rechnern mit 64 MB Hauptspeicher und einem GB Plattenspeicher laufen.

An einen möglichen Konflikt mit Microsoft glaubt Robertson nicht. Lindows trage sogar zur weiteren Verbreitung Microsoft-kompatibler Software bei. Gegenüber dem Wall Street Journal sagte er: "Bei MP3.com hatte ich fünf große Plattenfirmen gegen mich, jetzt nur noch Microsoft. Das ist eine Reduzierung um 80 Prozent." (lab)