QSC reduziert Bandbreite für Filesharing-Dienste

Der DSL-Anbieter QSC hat die Bandbreite für Ports, die Filesharing-Programme wie Morpheus und Co. nutzen, auf 32 KByte/s je Tool künstlich reduziert.

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Von
  • David Adamczewski

Der DSL-Anbieter QSC hat die Bandbreite für Ports, die Filesharing-Programme wie Morpheus und Co. nutzen, auf 32 KByte/s je Tool künstlich begrenzt. Zwar steht eine offizielle Stellungnahme des Unternehmens noch aus, die Meinungen der User im QSC-Forum ergeben jedoch ein klares Bild. Egal, wie viele Downloads man über einen Client herunterlädt: Die Transferrate überschreitet nie die 32-KByte/s-Grenze, obwohl theoretisch bis zu 130 KByte/s möglich wären. Dies ist für den Provider jedoch mit einem überdurchschnittlich hohen Aufwand verbunden und verbraucht zusätzliche Hardware-Ressourcen.

Von dem offensichtlich bereits seit längerem reduzierten Downloadspeed sind alle gängigen Filesharing-Dienste betroffen. Von den Nutzern im Forum bestätigt worden sind bisher KaZaa und Morpheus, das von den Fans als 'Esel' bezeichnete edonkey2000-Netzwerk, Gnutella-Clients, Grokster und Bearshare. Anscheinend hat QSC den von den Programmen verwendeten Ports (1214, 6346, 6347) die Geschwindigkeit abgegraben.

QSC-Sprecherin Uta Teigel hat mittlerweile gegenüber heise online eingeräumt, dass es derzeit Engpässe gebe, die spätestens im nächsten Jahr behoben werden sollen. Aufgrund der Engpässe betreibe QSC das so genannte Trafficshaping, um das Transfervolumen gezielt zu begrenzen. Teigel hält es für möglich, dass davon öfter auch Dateitauschdienste betroffen sind, diese würden jedoch nach ihrem Kenntnisstand nicht systematisch eingeschränkt. Weitere Informationen will QSC heute Nachmittag nach einer internen Beratung bekanntgeben.

Während QSC weiter bestreitet, dass man nur den Traffic von Filesharing-Diensten begrenzt, liefern einige QSC-Kunden eindeutige Beweise. Ein heise-online-Leser hat mit dem Programm IPtraf die maximale Datenübertragung über den Port 1214 überprüft, auf den unter anderem Morpheus zurückgreift. Während der Datendurchsatz auf dem Port 1230 mit 126 KByte/s reibungslos lief, 'erlaubte' Port 1214 nur eine Übertragungsrate von 32 KByte/s. (daa)