Motorradlärm: Widerstand gegen Fahrverbote

Der Städte- und Gemeindebund hat sich gegen einen möglichen Motorrad-Bann an Sonn- und Feiertagen ausgesprochen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 44 Kommentare lesen
Motorrad-Lärm: Widerstand gegen Fahrverbote
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

„Der vom Bundesrat vorgeschlagene Weg mit beschränkten Motorradfahrverboten an Sonn- und Feiertagen ist nicht der richtige Ansatz“, sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Zwar fühlten sich Menschen vielerorts durch Verkehrslärm belästigt, und der Krach von Motorrädern werde an Wochenenden häufig als Störfaktor empfunden. „Ein besserer Lärmschutz kann aber auch ohne eine solche gravierende Einschränkung von Mobilität funktionieren.“

Der Bundesrat hatte Mitte Mai 2020 einen Beschluss gefasst, in dem er „dringenden Handlungsbedarf“ sah, für besondere Konfliktfälle Geschwindigkeitsbeschränkungen und „zeitlich beschränkte Verkehrsverbote an Sonn- und Feiertagen aus Gründen des Lärmschutzes“ zu ermöglichen. Am Wochenende hatten Tausende Motorradfahrer auf den Straßen dagegen protestiert. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will den Beschluss der Länderkammer aber ohnehin nicht umsetzen.

Hauptgeschäftsführer Landsberg forderte Scheuer in der Zeitung auf, einen „Runden Tisch Motorradlärm“ mit Vertretern von Kommunen und Motorradbauern einzuberufen. Dabei solle auch „über eine Anpassung der Geräusch-Emissionsgrenzwerte gesprochen werden“. Schon eine Drosselung der Grenzwerte um zwei bis drei Dezibel könne das Lautstärkeempfinden halbieren, so Landsberg.

(mfz)