Internet der Dinge: Amazons AWS IoT SiteWise verwaltet industrielle Anlagen

Amazon hat die allgemeine Verfügbarkeit von AWS SiteWise bekanntgegeben, das unter anderem zum Monitoring von Fertigungsanlagen dient.

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Internet der Dinge: AWS IoT SiteWise verwaltet industrielle Anlagen

(Bild: Gorodenkoff/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
Inhaltsverzeichnis

Zwei Jahre nach der ersten Ankündigung hat Amazon nun die allgemeine Verfügbarkeit von AWS IoT SiteWise bekanntgegeben. Der Cloud-Dienst zielt auf industrielle Kunden und übernimmt das Monitoring industrieller Anlagen. Er soll beim Optimieren der Effizienz helfen und unter dem Stichwort Predictive Maintenance drohende Ausfälle oder Schäden vorhersagen.

Amazon hatte den Dienst im Rahmen der re:Invent 2018 zusammen mit drei weiteren Angeboten im IoT-Umfeld (Internt of Things) angekündigt. Mit IoT SiteWise können Kunden die Daten ihrer Anlagen unter anderem über das im Internet der Dinge verbreitete MQTT-Protokoll oder eine REST API sammeln. Alternativ lässt sich IoT SiteWise mit industriellen Gateways verbinden und kann Daten über OPC-UA einlesen.

Kunden erstellen ein Modell ihrer Architektur, die Geräte wie Sensoren, Fließbänder oder auch Lieferketten beinhaltet. AWS SiteWise sammelt die Daten der Geräte und wertet sie mit mathematischen beziehungsweise statistischen Methoden aus. Als Beispiel nennt die Ankündigung die Berechnung der Gesamtanlageneffektivität (Overall Equipment Effectiveness, OEE), eine Kennzahl zum Bewerten der Wertschöpfung industrieller Anlagen.

AWS SiteWise sammelt die Daten der Anlagen und wertet sie aus, um die Efiizienz zu steigern oder mit Predictive Maintenance Ausfälle vorherzusagen.

(Bild: Amazon)

IoT SiteWise kann gemessene und berechnete Daten bereitstellen und so beispielsweise über MQTT an die zentrale Schnittstelle für IoT-Geräte in der Amazon Cloud AWS IoT Core weitergeben. Der SiteWise Monitor dient als Dashboard, der wohl nahezu in Echtzeit einen Überblick über die Daten gibt. Administratoren können mit dem Tool zudem historische Daten analysieren und in unterschiedlichen Diagrammen darstellen, die sie wiederum als Webapplikation ablegen können.

Zu den Referenzkunden gehören zwei große deutsche Unternehmen, deren Ruf in letzter Zeit zwar gesunken ist, was aber nicht fehlender Effizienz, sondern mangelnder Ethik geschuldet war: Volkswagen und Bayer. Der Autohersteller nutzt AWS SiteWise zum Optimieren der Effizienz bei der Produktion und in der Logistik. Der Dienst helfe laut einem leitenden IT-Manager von Volkswagen dabei, die gesammelten Daten in den passenden Kontext zu bringen.

Die Abteilung Bayer Crop Science zielt auf die landwirtschaftliche Produktionssteigerung von den Ernten bis zur Verarbeitung. Sie nutzt den Amazon Cloud-Dienst für die Optimierung ihrer Maisverarbeitung in Nordamerika.

Weitere Details zu AWS IoT SiteWise lassen sich der Ankündigung entnehmen. Parallel hat Amazon den Dienst AWS IoT Core erweitert: Geräte können nun mehrere sogenannte Device Shadows aufweisen. Der Begriff bezieht sich nicht auf unautorisiert genutzte Geräten der sogenannten Schatten-IoT, sondern die Shadows sind bei AWS und anderen Plattformen wie The Things Network in JSON verfasste Statusinformationen der Geräte.

Bisher ließ sich pro Gerät nur ein Shadow erstellen. Da unterschiedliche Anwendungszwecke eigene Daten auswerten, sind manche Kunden wohl an die Grenzen der maximalen Größe gestoßen. Sie können nun für die einzelnen Fälle separate Shadows mit den jeweils passenden Daten erstellen.

(rme)