Android 11: Google will Verwaltung von Hintergrund-Apps verbessern

Android-Hersteller schränken Hintergrund-Apps oft ein, um Strom zu sparen. Das kann zu Fehlern führen – bei Android 11 will Google daher gegensteuern.

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Google I/O 2017

(Bild: dpa, Christoph Dernbach)

Lesezeit: 3 Min.

Google will bei Android 11 für mehr Transparenz bei der Verwaltung von Hintergrund-Apps sorgen. Das erklären Mitarbeiter des Entwickler-Teams in einer Fragerunde auf Reddit. Die Maßnahmen sollen unerwünschte Funktionsbeeinträchtigungen von Apps, die im Hintergrund laufen, verhindern.

Viele Hersteller von Android-Handys schränken Hintergrund-Apps ein oder schalten sie komplett ab, um Strom zu sparen. Das kann zum Beispiel zur Folge haben, dass Benachrichtigungen nicht oder nur verspätet ausgeliefert werden. Die Handhabe von im Hintergrund laufenden Apps regeln Handy-Hersteller unterschiedlich.

Ab Android 11 sollen die Nutzer zumindest besser darüber informiert werden, was mit Apps im Hintergrund geschieht, schreiben zwei Google-Entwickler auf Reddit. In der kommenden Android-Version werde dazu das "Compatibility Definition Document" (CDD) überarbeitet. Dieses Dokument fasst die Anforderungen zusammen, die Handys erfüllen müssen, um mit der aktuellen Android-Version kompatibel zu sein. Ab Android 11 müssen Gerätehersteller ihre Nutzer zu einem passenden Zeitpunkt darüber informieren, dass ihr Handy Hintergrund-Anwendungen einschränkt. User sollen dann die Möglichkeit haben, Einschränkungen von Apps im Hintergrundbetrieb manuell abzuschalten.

Auch das CDD für Android 10 nennt bereits die Voraussetzung, dass Nutzer über den Umgang mit Hintergrund-Apps informiert werden sollen. Neu im Dokument für Android 11 ist laut XDA Developers aber eine Passage, die einen Zeitpunkt für diesen Hinweis vorschreibt: Er soll nicht länger als 24 Stunden, bevor die Einschränkungen von Hintergrund-Apps in Kraft treten, angezeigt werden. Diese veränderte Formulierung soll offenbar verhindern, dass Gerätehersteller ihre Nutzer die Einschränkung von Hintergrund-Apps bei der Inbetriebnahme des Geräts pauschal abnicken lassen. In einem weiteren ergänzten Absatz betont Google, dass das Ausschalten von Apps im Hintergrund explizit unter diese Auflagen fällt.

Ebenso wichtig wie die Regeln ist deren Umsetzung: Theoretisch müssen sich die Hersteller von Android-Handys an das CDD halten, um die jeweilige Android-Version verwenden zu dürfen. Doch in der Praxis ist das nicht immer der Fall. Man arbeite mit den Herstellern daran, Verstöße gegen das Compatibility Definition Document zu beseitigen, schreibt Google in der Reddit-Fragerunde.

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Ein Beispiel für solche Verstöße: Viele Hersteller lassen die beliebtesten Anwendungen im Hintergrund unangetastet weiterlaufen, während weniger bekannte Anwendungen eingeschränkt werden. Aus Sicht der Hersteller ist das nachvollziehbar: Es wäre kaum sinnvoll, zum Beispiel WhatsApp im Hintergrund abzuschalten. Gegenüber kleinen Entwicklern sei dieses Vorgehen aber unfair, schreiben die Google-Entwickler. Es sei den Geräteherstellern daher nicht gestattet, Apps unterschiedlich zu behandeln.

Eine Übersicht über die Einschränkungen von Background-Apps bei den verschiedenen Herstellern gibt die Webseite "Don't kill my app!". Demnach schränken Huawei, Xiaomi und Samsung Anwendungen im Hintergrund am aggressivsten ein. Keine Restriktionen gebe es dagegen bei Google-Handys und HTC-Geräten.

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(dahe)