Project Origin: Digitale Wasserzeichen sollen vor Fake News schützen

Fake News sollen durch das Verifikationssystem "Project Origin" schnell entlarvt werden können. Dazu müssen aber viele News-Produzenten mitmachen.

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Project Origin: Digitale Wasserzeichen sollen vor Fake News schützen

(Bild: charles taylor / Shutterstock.com)

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Ein internationaler Verbund aus News-Produzenten und Technikunternehmen sagt möglichen Fake News während der kommenden US-Präsidentschaftswahlen im November den Kampf an. Beim Verifikationssystem unter der Bezeichnung "Project Origin" der Trusted News Initiative (TNI) sollen digitale Wasserzeichen die Herkunft einer News garantieren und manipulierte Inhalte besser erkennbar machen.

Die Mitglieder der TNI – darunter die AFP, die BBC, CBC/Radio-Canada, die Europäische Rundfunkunion, Facebook, Financial Times, Google und Youtube sowie Microsoft, Reuters, Twitter, Wall Street Journal und New York Times – wollen sich gegenseitig auf Desinformationen aufmerksam machen, die die Integrität von Wahlen beeinträchtigen oder eine Gefahr für Leib und Leben darstellen können. Denn bisher können News und Medien manipuliert und so in Umlauf gebracht werden, als kämen sie aus renommierten journalistischen Quellen.

Um das zu verhindern, will die TNI das Verifikationssystem "Project Origin" einsetzen. Dabei fügt das System digitalem Content von News-Produzenten, die das wollen, ein digitales Wasserzeichen an, dass die Echtheit und Authentizität einer News bestätigt. Sollten Inhalte nachträglich manipuliert werden, ist das am Wasserzeichen erkennbar.

Leser können die Echtheit einer News an einem Authentizitätsindikator ablesen, der zusammen mit einer News angezeigt wird. So wissen sie, ob die Nachricht tatsächlich aus der angegebenen Quelle stammt und nicht manipuliert wurde. Das System könnte damit eine Art automatisches Warnsystem für manipulierte oder gefälschte Medien werden. Dazu muss es jedoch weit verbreitet sein. Dafür will sich die TNI einsetzen, sobald der Prototyp, die offenen Standards und Spezifikationen fertig sind.

Tony Hall, Generaldirektor der BBC, die sich federführend in der TNI engagiert, sagt: "Desinformation verursacht heute die größten Schäden. Sie kann die Demokratie untergraben, spalten und die öffentliche Debatte verzerren. Die Bekämpfung hat oberste Priorität." Einige Menschen hätten versucht, den Begriff "Mainstream-Medien" zu verunglimpfen. Aber die TNI steht auf der Seite der Öffentlichkeit und würde unermüdlich dafür kämpfen, möglichst vielen Menschen hochqualitativen Journalismus zu bringen.

Die TNI wurde 2019 gegründet, um Leser vor Desinformation durch Fake News zu schützen, besonders im Vorfeld und während politischer Wahlen.

(olb)