Windkraftanlagen-Ausbau kommt nicht recht in Schwung

Für die Energiewende sollen deutlich mehr Windräder in Deutschland gebaut werden. Dafür reichen die Ausbau-Zahlen fürs erste Halbjahr nicht.

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Windkraftanlagen-Ausbau kommt nicht recht in Schwung

Windräder in der Mahndorfer Marsch in Bremen.

(Bild: Wirtschaftsförderung Bremen)

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  • dpa
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Der Ausbau der Windkraft an Land kommt nicht richtig in Schwung. Die Zahl der neu installierten Windräder in Deutschland war in den ersten sechs Monaten 2020 zwar mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahreszeitraum – es war aber dennoch das zweitschwächste Ausbau-Halbjahr der vergangenen 15 Jahre. Das geht aus vorläufigen Zahlen der Fachagentur Windenergie an Land hervor, die der dpa vorliegen.

Bis Ende Juni wurden bundesweit 186 Windenergieanlagen mit einer Bruttoleistung von 587 MW in Betrieb genommen. Weil alte Anlagen stillgelegt wurden, lag der Nettozubau bei 528 Megawatt. Neue Windenergieanlagen sind deutlich leistungsstärker als alte. Zwischen Januar und Juni vorigen Jahres waren 81 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 271 MW ans Netz gegangen.

Die meisten neuen Windenergieanlagen gingen den vorläufigen Zahlen zufolge im ersten Halbjahr in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz in Betrieb. In allen Bundesländern außer den drei Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen wurden neue Windräder gebaut.

Ökostrom-Tarife im Vergleich

Ökostrom aus Wind ist ein zentraler Pfeiler der Energiewende – dem Umstieg von fossilen auf klimafreundlichere erneuerbare Energiequellen. Seit einiger Zeit aber stockt der Ausbau vor allem der Windkraft an Land. Als Hauptgründe gelten lange Genehmigungsverfahren, zu wenig Flächen für neue Windparks und viele Klagen von Anwohnern. Vor Ort gibt es oft erhebliche Proteste.