Computerausstattung in Familien sehr einkommensabhängig

Die Computerausstattung in Familien mit mindestens einem Kind sei nach wie vor stark vom Nettoeinkommen abhängig, sagt das Statistische Bundesamt.

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Statistisches Bundesamt: Computerausstattung in Familien sehr einkommensabhängig

(Bild: Ivan_Karpov/Shutterstock)

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In Zuge der Coronakrise hat digitales Lernen von Zuhause aus für viele Schüler an Bedeutung gewonnen – doch die Rechnerausstattung in den Familien ist stark vom elterlichen Einkommen abhängig, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen. Demnach besaß 2019 fast die Hälfte der Familien mit mindestens einem Kind und einem Nettoeinkommen unter 2000 Euro kein Tablet (46 Prozent) und fast ein Fünftel (18 Prozent) kein Notebook oder Laptop.

Je höher das Einkommen, umso mehr Geräte standen laut den Zahlen der Behörde in Haushalten zur Verfügung: Familien mit hohem Nettoeinkommen (5000 bis 18.000 Euro) besaßen so 2019 durchschnittlich fast vier Rechner, in der Einkommensgruppe unter 2000 Euro waren es im Schnitt zwei Geräte. Der bundesweite Durchschnitt für Familien in Deutschland liegt nach Angaben der Behörde 2019 bei rund drei Computern.

Insgesamt sieht das Bundesamt Familien besser für die Herausforderung des Fernunterrichts gerüstet: 99,4 der Haushalte mit Kindern hätten 2019 mindestens einen Computer gehabt, was sowohl Laptop, Desktop oder Tablet umfassen könne. 2015 seien das noch 98,1 Prozent gewesen. Die Laptop-Ausstattung stieg im gleichen Zeitraum von 84,1 Prozent auf 87,8 Prozent, die mit Tablets von 55,3 Prozent auf 71,1 Prozent. Lediglich Drucker sind inzwischen etwas seltener in den Haushalten zu finden, der Anteil der damit ausgestatteten Familien sank auf 86,3 Prozent.

Geht es nur um schulische Nutzung, stehen im Prinzip auch staatliche Mittel für Geräte bereit: Im Februar 2019 einigten sich Bund und Länder auf den 5 Milliarden Euro schweren Digitalpakt. Mittel daraus können für technische Infrastruktur der Schulen ebenso wie für Rechner und Mobilgeräte für die Schüler verwendet werden. Um den Abruf und die Verteilung der Gelder müssen sich allerdings die Bundesländer selbst kümmern.

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Bislang fließen die Mittel eher noch zögerlich ab. Unter anderem wurde bekannt, dass Frankfurt am Main 50 Millionen Euro aus dem Topf in die Bildungsinfrastruktur stecken wolle und Hamburg mit Mitteln daraus 25.000 Laptops und Tablets für Schüler bestellen will. (axk)