Neugeborenen-Fotografie: So gelingt der Reportage-Stil für Familienfotos

Perfekte Babyporträts haben ausgedient. Im Mittelpunkt stehen nun ehrliche Aufnahmen. Mit einer Reportage oder Homestory gelingen diese besonders gut.

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Neugeborenen-Fotografie: So gelingt der Reportage-Stil für Familienfotos

Nikon D810 | 35 mm | ISO 500 | f/3.5 | 1/100 s | EV -0,33

(Bild: Judy Hohmann)

Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Judy Hohmann
Inhaltsverzeichnis

Wo sind eigentlich die niedlichen Babys geblieben, die in Blumentöpfen und Blütenknospen wie illustrierte Fabelwesen wirken, uns knopfäugig von Wandkalendern anschauen oder die tellergroßen Handflächen, in denen unbekleidete Neugeborene sicher und geborgen liegen?

In den Neunzigern verbreitete sich von Australien aus das Phänomen "Baby als Kunstobjekt". Mit Anne Geddes und ihrer Art, Babys wie Dekoration zu fotografieren, schwappte der Trend nach Europa.

Im Auge des Babyfotografen wird jede Deko zum Fotoaccessoire, solange die Farben abgestimmt sind.
Nikon D800 | 50 mm | ISO 320 | f/2.2 | 1/80 s | EV -0,67

(Bild: Judy Hohmann)

Von nun an galt es als ein Muss, in ein babygerecht ausgestattetes Studio mit knapp 30 Grad Raumtemperatur zu fahren oder sein Neugeborenes gleich von einem der diversen Krankenhausfotografen drapieren zu lassen. Der Säugling sollte schlafen und auf den Fotos so perfekt wie möglich aussehen – Finger und Füße in Position und idealerweise lächelnd. Sichtbare Windeln oder Schnuller waren tabu. Mittlerweile kehrt sich der Trend um. Heute suchen die Menschen nach mehr Schlichtheit und Authentizität.