Apple verliert Marketingboss Phil Schiller

Nach Designchef Jony Ive geht mit Phil Schiller ein weiterer altgedienter Manager des iPhone-Konzerns. Der 60-Jährige bleibt aber "Apple Fellow".

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Phil Schiller

Schiller bei der Vorstellung des iPhone 11 Pro im letzten Jahr.

(Bild: dpa, Screenshot: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Personalüberraschung am Dienstagabend: Apple hat angekündigt, dass einer der wichtigsten Manager des Konzerns, der Vice President of Worldwide Marketing, seinen Posten räumt. Philip W. Schiller, für die meisten Apple-Kenner nur unter dem Namen "Phil" bekannt, absolvierte einige der bekanntesten Apple-Produktstarts und vertrat sogar Mitbegründer Steve Jobs bei so mancher Keynote.

Neben seiner Verantwortung für das Marketing ist er auch der oberste Chef des App Store – und in diesem Job keineswegs unumstritten.

Ganz weg von Apple geht Schiller aber zunächst nicht. Er gebe zwar seine Marketingverantwortung nach drei Jahrzehnten im Unternehmen ab, teilte Apple mit, doch der 60-jährige Schiller werde sich als sogenannter Apple Fellow weiter um den App Store sowie Unternehmensveranstaltungen – also Keynotes – kümmern. Auf der diesjährigen WWDC-Präsentation kam er allerdings nicht vor. Sein direkter Nachfolger wird Greg "Joz" Joswiak, ebenfalls ein langjähriges und bekanntes Apple-Gesicht, der 20 Jahre beim Konzern ist, er rückt zum Marketingchef auf.

Apple stellte den Abgang Schillers als "Advancement" dar – selbst wenn er viel Macht abgibt. In der Vergangenheit lief ohne ihn auch bei der Produktentwicklung wenig, er galt als "Taste Maker", dem CEO Tim Cook und zuvor Steve Jobs vertrauen. Die Marketingleute sind bei Apple traditionell stark, weil sie eng eingebunden werden. "Phil hat Apple dabei geholfen, zu der Firma zu werden, die sie heute ist", so Cook. "Seine Beiträge dazu sind breit, weitläufig und sehr tief."

Schiller kam zu Apple im Alter von 27 Jahren, ist also mehr als 30 Jahre beim Konzern. Er sei jetzt 60 geworden und es sei "Zeit für einige geplante Veränderungen in meinem Leben", so Schiller. Er werde aber bei Apple "so lange arbeiten, wie die mich lassen". Er blute "sechs Farben" – jene aus Apples traditionellem Logo. Er wolle jedoch mehr Zeit in den kommenden Jahren für "meine Familie, Freunde und ein paar persönliche Projekte" haben, die ihm sehr wichtig seien. Schiller gilt unter anderem als Auto- und Sportfan.

Apple hatte in den vergangenen anderthalb Jahren einige wichtige Manager verloren. So gingen der wohl wichtigste Mitarbeiter neben Cook, Designchef Jony Ive, ebenso wie der langjährige PR-Mann Steve Dowling und die Retail-Chefin Angela Ahrendts – wobei letztere nur fünf Jahre blieb, für Apple-Manager eine untypisch kurze Periode. (bsc)