"Horizon Zero Dawn": Die Eindrücke der PC-Version des PS4-Blockbusters

Der PS4-Kracher "Horizon Zero Dawn" kommt auf den PC, zu den Verbesserungen zählen höhere Bildraten und ein FoV-Slider. heise online hat den Port ausprobiert.

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"Horizon Zero Dawn": Eindrücke aus der PC-Version
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Mit "Horizon Zero Dawn" hat eines der besten PS4-Exklusivspiele seinen Weg auf den PC gefunden – drei Jahre nach Release. Die PC-Fassung des Open-World-Actionspiels umfasst neben dem Hauptspiel auch die Erweiterung "The Frozen Wilds". heise online konnte den Port schon vor dem Release am 7. August ausprobieren.

"Horizon Zero Dawn" läuft mit der Decima-Engine von Entwickler Guerilla Games. Ihr PC-Debüt feierte Decima mit der Portierung von "Death Stranding", die im Juni für den Rechner erschien. Im Vergleich zur Konsolenfassung hat die PC-Version von "Horizon Zero Dawn" einige zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten und höhere Detailgrade.

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Die Grafikoptionen, die man auf dem PC nach oben schrauben kann, machen sich im Detail bemerkbar. Grundlegende Upgrades, also zum Beispiel neue Texturen oder verbesserte Animationen, bietet die PC-Version nicht. Stattdessen kann man zum Beispiel die anisotrope Filterung weiter nach oben schrauben als in der Konsolenfassung.

Die Grafikunterschiede auf höchsten Einstellungen bemerkt man also vor allem im direkten Vergleich mit der drei Jahre alten PS4-Version. Den eindeutigen Vorteil haben PC-Spieler bei der Bildrate. Auf der PS4 lief "Horizon Zero Dawn" im Qualitätsmodus mit einer Begrenzung von 30 FPS, im Performance-Modus mit etwa 40 bis 50 FPS. Auf dem PC kann man die Bildrate dagegen völlig freischalten.

In 4K-Auflösung war es aber schwierig, stabile 60 Bilder pro Sekunde zu erreichen. Bei einem Testsystem mit Ryzen 3900X, GTX 2070 Super und 16 GByte RAM erwies sich die Grafikkarte als Performance-Flaschenhals. 30 Bilder pro Sekunde konnten wir mit dieser Hardware bei 4K ohne Downsampling erreichen. Das schafft aber auch die PS4 Pro. Generell läuft die PC-Version nie völlig flüssig, sondern hat Probleme beim Framepacing. So schwanken limitierte Bildraten stets. Bei einem Limit von 60 Bildern pro Sekunden (FPS) zum Beispiel zwischen 57 und 59 FPS. Variable Bildraten mit G-Sync oder Freesync können dieses Problem eindämmen, aber nicht beheben. Das gleiche gilt für V-Sync. Lässt man den PC so viele Bilder berechnen, wie er kann, stottert das Spiel regelmäßig noch stärker.

Auch auf dem PC können Spieler eine variable Auflösung einstellen, bei der die Display-Auflösung je nach gewünschter Performance und Spielsituation runter- oder hochgestellt wird – eine Technik, die "Zero Dawn" schon im Performance-Modus der PS4 nutzte. PC-Spieler haben aber den Vorteil, dass sie die einzelnen Grafikeinstellungen in vier Stufen regeln können, um so auch abseits der Einstellung mehr Performance aus dem Open-World-Spiel zu kitzeln. Im Gegensatz zur PS4-Fassung unterstützt die PC-Version außerdem Ultraweit-Auflösungen und einen FoV-Slider, mit dem sich das Sichtfeld vergrößern lässt.

Die Steuerung mit Maus und Tastatur funktioniert bei "Horizon Zero Dawn" sehr gut: Gerade beim Zielen mit dem Bogen kann das Gamepad einfach nicht mithalten. Dafür muss man aber die üblichen Nachteile von Maus und Tastatur in Kauf nehmen: Wegen der festgelegten Laufgeschwindigkeit und der steifen acht Bewegungsrichtungen ist die Fortbewegung weniger filigran als mit dem Controller. Auf Wunsch kann man aber ein Gamepad einstöpseln und damit spielen. Neben dem PS4-Dualshock funktionieren auch Xbox-Controller und Geräte anderer Hersteller.

Auf der PS4 wurde "Horizon Zero Dawn" über zehn Millionen Mal verkauft, von der Veröffentlichung der 50 Euro teuren PC-Version wird sich Sony ein noch größeres Publikum erwarten. Zuletzt haben immer mehr PS4-Exklusivtitel ihren Weg auf den PC gefunden: Neben Kojimas "Death Stranding" und "Horizon Zero Dawn" wurden auch "Heavy Rain", "Beyond: Two Souls" und "Detroit: Become Human" für den Rechner portiert. Dass der im Juni für die PS5 angekündigte Nachfolger "Horizon Forbidden West" unmittelbar für den PC erscheint, ist aber unwahrscheinlich: Sony braucht derartige Exklusivtitel, um seine kommende Spielkonsole zu bewerben.

(dahe)