Adaptive Bildrate: Samsungs Galaxy Note 20 Ultra 5G geht bis 10 Hertz runter

Das AMOLED-Display von Samsungs Smartphone-Topmodell wechselt die Bildwiederholrate je nach dargestelltem Inhalt, um Strom zu sparen.

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Adaptive Bildrate: Samsungs Galaxy Note 20 Ultra 5G geht bis 10 Hertz runter

(Bild: Steffen Herget / c't)

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Samsung verbaut im Smartphone Galaxy Note 20 Ultra 5G ein AMOLED-Display, das wie andere aktuelle Highend-Modelle 120 Hertz darstellt, sich allerdings auch automatisch herunterstufen kann. Je nach Bildschirminhalt zeigt das Display 60, 30 oder auch nur 10 Bilder pro Sekunde an.

Damit will der Hersteller Energie sparen, da bisherige 120-Hertz-Displays aufgrund der höheren GPU-Last verglichen mit 60-Hz-Modellen und der ständigen Pixelneuausrichtungen Stromfresser darstellen. Laut Samsungs Mitteilung soll die Technik bis zu 22 Prozent Strom im Vergleich zu "bisherigen Smartphones" sparen – nennt allerdings keine Basislinie. Im 10-Hertz-Modus soll ein Ersparnis von 60 Prozent drin sein.

Die vollen 120 Hertz stellt das Galaxy Note 20 Ultra 5G in 3D-Spielen dar. 60 Hertz zeigt das Display bei Videos an, 30 Hertz beispielsweise in Mail-Apps und 10 Hertz bei statischen Inhalten ohne Scrollen. Insbesondere die 10 Hertz sind eindrucksvoll, da sowohl OLED-Displays als auch LCDs bisher nicht nennenswert unter 30 Hertz kamen. Monitore mit AMDs FreeSync und Nvidias G-Sync etwa nutzen untenrum Frame-Vervielfachung, um zum Beispiel 20 Fps mit 40 Hertz anzuzeigen.

Bisherige organische Dioden (OLEDs) würden laut Samsung bei solch niedrigen Bildwiederholraten aufgrund von Helligkeitsunterschieden flackern. Flüssigkristalle (LCDs) können ihren Zustand nur für eine bestimmte Zeit aufrechterhalten, bevor diese neu ausgerichtet werden müssen. Samsung verwendet laut eigenen Aussagen ein neues "Backplane", um auf 10 Hertz zu kommen. Denkbar wäre der Einsatz von Low-Temperature Polycrystalline Oxide (LTPO) als Basismaterial.

Samsung nennt die Technik adaptive Bildwiederholrate. Sie ist nicht mit variablen Refresh-Raten (VRR) zu verwechseln, bei denen die GPU die Bildwiederholrate in 1-Hertz-Schritten vorgibt. Unter anderem Google versuchte sich beim Pixel-4-Smartphone an einer ähnlichen Lösung, orientierte sich bei der Bestimmung zwischen 90 und 60 Hertz allerdings an der Display-Helligkeit.

[Update, 12.8.20, 13:35 Uhr:] Konkretisierung zu den Problemen bisheriger Displays bei weniger als 30 Hertz. (mma)