Mercedes S-Klasse: Rückruf wegen Abschalteinrichtung [mit Update]

Mercedes wird zum Rückruf wegen "unzulässiger Abschalteinrichtung" für bestimmte Modelle der Mercedes-Benz S-Klasse durch das Kraftfahrtbundesamt verpflichtet.

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Rückruf für Mercedes-S-Klasse-Modelle wegen "Abschalteinrichtung"

Der V-6-Diesel OM642 wird nicht mehr eingebaut. Ab 2017 wurde er vom OM656 abgelöst, einem Reihensechszylinder.

(Bild: Daimler)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Pillau

Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) lässt wegen einer "unzulässigen Abschalteinrichtung" respektive "unzulässiger Reduzierung der Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems" bestimmte Modelle der Mercedes-Benz S-Klasse verpflichtend zurückrufen. Die Behörde schreibt die Halter an und überwacht den Rückruf. Das Amt rät, im Zweifelsfall den Fahrzeughersteller oder eine Vertragswerkstatt zu kontaktieren.

Die zurückgerufenen Modelle haben die Modellbezeichnungen S 350 BlueTEC, S 350 d, S 350 BlueTEC 4MATIC, S 350 d 4MATIC mit dem Motor OM642 aus den Baujahren 2015 bis 2017 und Abgaseinstufung Euro6. 2017 bekam dieser Motor einen verbesserten SCR-Katalysator und eine geänderte Steuerung. Noch im selben Jahr begann die Ablösung durch den OM656.

Die Abhilfemaßnahme des Herstellers besteht laut KBA darin, die Software des Motorsteuergeräts zu aktualisieren. Weitere Arbeiten am Fahrzeug sind nicht nötig. Durch eine höhere Abgasrückführrate könnte der Verbrauch leicht steigen, auch der Konsum des Harnstoffs für den SCR-Katalysator dürfte sich erhöhen.

Im Zuge ihrer Ermittlungen wegen des Abgasbetrugsfalls bei Daimler hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart schon am 20. Februar 2019 ein Bußgeldverfahren gegen den Konzern eingeleitet. Bereits bei diesem Vorwurf ging es um bestimmte Ausführungen des OM642.

[Update, 16h55] Wie wir gerade von Daimler erfahren, handelt es sich um eine Aktion, die werksseitig bereits 2018 angestoßen wurde. Der Rückruf durch das KBA ist erst heute ergangen, weil das Software-Update der Daimler AG nun amtlich freigegeben wurde.

Daimler schreibt dazu: "Ein Großteil der Fahrzeuge war bereits Bestandteil der im Sommer 2017 angekündigten freiwilligen Service-Maßnahme für mehr als 3 Millionen Fahrzeuge in Europa, die unverändert weiterläuft." Link zur Rückrufliste [/Update]

(fpi)