Microsoft schließt Opera und Mozilla von MSN aus

Microsoft hat seine Portalseite MSN.com für Konkurrrenzbrowser wie Mozilla und Opera unzugänglich gemacht.

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Von
  • Natalia Pander
  • Matthias Holtz

Microsoft hat seine Portalseite MSN.com für Konkurrrenzbrowser wie Mozilla und Opera unzugänglich gemacht. Betroffen sind angeblich auch ältere Versionen des Netscape Navigators. Anwender, die mit den genannten Browsern auf MSN.com zugreifen wollen, erhalten die Fehlermeldung, die Browser könnten MSN.com nicht korrekt rendern. Zur Lösung des Problems empfiehlt Microsoft -- wie könnte es anders sein --, die neueste Version des Internet Explorers zu verwenden.

Erste Tests ergeben, dass das Problem tatsächlich mit der jüngsten Opera-Version 5.12 und Mozilla Preview Release 0.9.5 auftritt. Laut dem US-Newsdienst CNet zufolge sind auch ältere Netscape-Versionen betroffen, lediglich die aktuelle 6.1 soll funktionieren. Bislang allerdings zeigte sich, dass sogar die angestaubte Version 4.5 funktioniert -- nach Angaben von MSN-Marketingdirektor Bob Visse soll es aber erst mit Netscape ab der Version 4.7 möglich sein, auf MSN.com zuzugreifen. Es sieht bislang so aus, dass sich alle Browser, die sich dem Webserver gegenüber als "Mozilla 5" oder "Opera" melden, geblockt werden -- bis auf Netscape 6.1. Die Portalseite von MSN Deutschland scheint bis jetzt noch nicht von Microsoft präpariert worden zu sein.

Am gestrigen Donnerstag hatte Visse gegenüber CNet eine Meldung des Webbrowser-Herstellers Opera bestätigt, dass Microsoft gezielt die Browser-Strings, die beim Zugriff auf die Seite an den Server geschickt werden, ausliest, um Opera und Mozilla von MSN.com auszuschließen. Technische Gründe gibt es hierfür offensichtlich keine. Visse begründete das Verhalten von Microsoft damit, dass MSN bewusst Browser draußen lässt, von denen bekannt sei, sie würden nicht die letzten W3C-Standards sowie den aktuellsten XHTML-Standard unterstützen und damit dem Anwender nicht das "bestmöglichste Interneterlebnis garantieren". Bis Donnerstagabend kalifornischer Zeit war von MSN keine weitere Stellungnahme zu bekommen. (Natalia Pander, Matthias Holtz) / (jk)