Indien sperrt PUBG Mobile und 117 weitere Apps mit China-Verbindungen

Nach Tiktok nun auch die Mobilversion von Playerunknown's Battlegrounds: Indien verbannt immer mehr Apps, die mit China in Verbindung stehen.

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Indien sperrt PUBG Mobile und 117 weitere Apps mit China-Verbindungen

(Bild: Valerie Nik/Shutterstock.com)

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Erneut hat das indische IT-Ministerium Android- und iOS-Apps verboten, die aus China stammen oder mit dortigen Firmen in Verbindung stehen. Diesmal handelt es sich um Apps wie den Mobilableger des Shooters Playerunknown's Battlegrounds (PUBG), den Onlinemarktplatz Taobao und den Bezahldienst Alipay. Das Ministerium begründete das Verbot damit, dass die Anwendungen laufend Daten in die Volksrepublik China übermittelten. Es gehe um die Verteidigung der Souveränität Indiens sowie die Sicherheit und die Datenschutzinteressen der Nutzer.

PUBG dürfte mit Abstand die populärste der gesperrten Apps sein. Zugleich ist Indien auch ein zentraler Markt für das Spiel und wurde dort rund 175 Millionen Mal heruntergeladen, wie der Analyse-Dienst Sensortower ermittelte. PUBG ist zwar eigentlich eine Entwicklung des südkoreanischen Studios Bluehole, der chinesische Internetriese Tencent hatte aber im Jahr 2017 die Rechte für eine Mobil-Umsetzung des Shooters erworben und im gleichen Jahr auch eine chinesische Version veröffentlicht. Eine vollständige Liste der betroffenen Apps findet sich in der Mitteilung des Ministeriums.

Bereits Ende Juni hatte das indische IT-Ministerium ein Verbot über 59 Apps mit China-Bezug verhängt. Unter anderem stehen seitdem TikTok, WeChat, ES File Explorer und der UC Browser auf dem Index. Die Begründung entsprach der des aktuellen App-Verbots.

Hintergrund sind Spannungen der beiden Länder wegen eines seit langem umstrittenen Grenzverlaufs im Himalaya. Mitte Juni waren bei einem militärischen Zusammenstoß mindestens 20 indische Soldaten getötet worden. Anschließend gab es Deeskalationsgespräche von Militärvertretern. Vor wenigen Tagen flammten die Auseinandersetzungen aber wieder auf, Indien warf China wegen Truppenbewegungen wieder Provokationen vor. (axk)