Fujifilm X-S10: Kompakte Systemkamera mit interner Bildstabilisierung

Die Fujifilm X-S10 begründet eine neue X-Serie. Sie ist kompakter als die X-T4, aber leistungsfähiger als die X-T30. Das Bedienkonzept ist neu, aber vertraut.

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Klein und geschmeidig: Fujifilm X-S10

(Bild: Fujifilm)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Peter Nonhoff-Arps
Inhaltsverzeichnis

Mit der X-S10 legt Fujifilm den Grundstein für eine neue Kamerareihe innerhalb seiner X-Familie spiegelloser Systemkameras. Damit kennt diese nun sechs Varianten: X-A, X-E, X-H, X-T, X-Pro und nun eben noch X-S

Die X-S10 ist etwas kompakter als das Spitzenmodell X-T4 und etwas größer als die Mittelklassekamera X-T30. Größer als Letzteres ist sie vor allem wegen des eingebauten Bildstabilisators und des ausladenden Griffwulstes. Der soll dafür sorgen, dass die Kleine auch dann noch gut in der Hand liegt, wenn ein größeres Objektiv angeschraubt ist.

Die Fujifilm X-S10 ist deutlich kleiner als das derzeitige Flaggschiff, die X-T4, bietet aber technisch ein ähnlich hohes Niveau.

(Bild: Fujifilm)

Technisch orientiert sich die X-S10 stärker an der X-T4, so besitzt sie etwa den X-Trans-Sensor (BSI) der vierten Generation mit einer Auflösung von 26,1 Megapixeln sowie den schnellen X-Prozessor 4. Beides verhilft der Kamera zu einem schnellen Autofokus (Reaktionszeit 0,02 s) mit Gesichts- und Augenerkennung sowie zu einer hohen Serienbildrate von acht Aufnahmen pro Sekunde bei mechanischem Verschluss (18 Raw oder 105 JPEG in Folge). Mit elektronischem Verschluss kommt sie auf bis zu 30 Bilder pro Sekunde – allerdings auch mit Crop-Faktor 1,25.

Der Autofokus soll auch im Dunkeln bis -7 EV noch zuverlässig scharf stellen. Zum Vergleich: Die neue spiegellose Vollformatkamera Canon EOS R6 kommt auf -6,5 EV, was auch schon beeindruckend ist. Die Empfindlichkeit des X-S10-Sensors reicht von ISO 160 bis ISO 12.800. Der Bildstabilisator ist eine Neuentwicklung. Er soll leichter als das Modell der X-T4 sein und etwas leistungsfähiger als die erste Generation verbaut in der X-H1.

Es gibt aber auch einige Punkte, wo die Neue gegenüber dem derzeitigen Flaggschiff X-T4 nicht mithalten kann. So besitzt sie zwar ein stabiles Magnesiumgehäuse, das ist aber nicht besonders gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Es gibt nur einen Kartenslot für übliche SD-Karten sowie einen schwächeren Akku (NP-W126S). Der soll für 325 Aufnahmen reichen. Die kürzeste Belichtungszeit beträgt 1/4000 statt 1/8000 Sekunde und der OLED-Sucher löst nur 2,36 Megapixel (0,62x, bis 100 fps) auf. Der LCD-Touch-Monitor ist wie bei der X-T4 dreh- und schwenkbar und lässt sich um 180 Grad nach vorne klappen, was für Vlogger sinnvoll ist.

Ein Novum bei X-Kameras mit X-Trans-Sensor ist das Bedienkonzept der X-S10. Hier gibt es nicht die separaten Einstellräder für ISO-Wert, Belichtungszeit und Belichtungskorrektur, die jeweils direkt zum entsprechenden Belichtungsparameter führen, sondern ein "klassisches" PASM-Moduswahlrad für Voll- und Halbautomatiken, das der Hersteller in ähnlicher Form auch schon bei den Einsteigerkameras der X-A-Serie verbaut hat. Unterstützt wird es durch drei konfigurierbare Einstellräder – eines vorne am Auslöser, eines hinten rechts und eines oben links. Damit orientiert sich die Kamera an der typischen Kamerabedienung von Canon, Nikon und Co. Vermutlich möchte Fujifilm damit Quereinsteiger von anderen Systemen für sich gewinnen.

Spiegellose Systemkamera Fujifilm X-S10 (10 Bilder)

Die Fujifilm X-S10 ist vergleichsweise kompakt und bietet einen leistungsfähigen X-Trans-Sensor mit 26,1 Megapixel Auflösung.
(Bild: Fujifilm)

Neu sind in diesem Zusammenhang auch eine Rundumsorglos-Automatik mit Motiverkennung, ein Filtermodus und ein Szenenmodus. Zudem können Fotografen ihre eigene Konfiguration auf eine der vier Custom-Modi legen – zum Beispiel einen für Schnappschüsse, einen für Porträt, einen für Landschaften.

Einen Schwerpunkt haben die Entwickler auch die Videoeigenschaften gelegt. Die X-S10 nimmt Filme in 4K/30p (X-T4 4K/60p) wahlweise mit 8 Bit und 4:2:0 Farbabtastung auf SD-Karte auf oder gibt sie mit 10 Bit und 4:2:2 Farbabtastung über den micro-HDMI-Anschluss (Typ D) aus. Bei Full HD unterstützt die Kamera Zeitlupen mit bis zu 240 Bildern pro Sekunde (10-fach). Die Videoaufnahme lässt sich auch während des Fotografierens über die separate Aufnahmetaste starten.

Als Zielgruppe für die kompakte Kamera visiert Fujifilm Fotografen an, die eine kompakte Zweitkamera suchen, Aufsteiger von einer X-T30, Video-Blogger sowie Umsteiger von anderen (DSLR-)Systemen an. Sie tritt damit in Konkurrenz zu Nikons Z50, Sonys A6400 und Canons EOS M50, von der in Kürze eine Neuauflage erwartet wird.

Die X-S10 soll ab Ende November in den Handel kommen und 1000 Euro (19 Prozent MwSt.) kosten. Es wird mehrere Kits mit unterschiedlichen Zoom-Objektiven geben. Das Kit mit dem beliebten XF 18-55mm F2.8-4 R LM OIS beispielsweise soll 1400 Euro (19 Prozent MwSt.) kosten.

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