Kleine Roboter helfen in Japan bei Corona-Einsamkeit

In Japan freuen sich die Hersteller kleiner Roboter für den Haushalt über stark gestiegene Verkaufszahlen. Menschen kaufen sie als Begleiter in Corona-Zeiten.

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Das Robotoerkissen Qoobo

(Bild: Qoobo)

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Kleine Roboter erfreuen sich in Japan während der Corona-Pandemie wachsender Nachfrage als Ersatz für zwischenmenschlichen Kontakt. So kauften immer mehr Japaner für ihre oft weit entfernt in der Provinz lebenden Eltern, die sie aus Sorge vor einem Ansteckungsrisiko derzeit nicht besuchen könnten, mechanisches Spielzeug wie Sonys Roboterhund Aibo, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Montag.

Dank der Spielzeuge könnten sie sicherstellen, dass die Eltern wohlauf seien. So hatte Sony die neueste Version von Aibo so konzipiert, dass der bekannte Roboterhund im Haushalt auf Patrouille gehen kann. Besitzer können Bereiche im Haus festlegen, auf die Aibo zu bestimmten Zeiten aufpassen soll.

Roboter wie dieser hätten in Corona-Zeiten auch eine gewisse "heilende" Funktion, so Kyodo. So nimmt Aibo ein Lächeln oder lobende Worte und dank Sensoren auch Streicheln an Kopf oder Rücken wahr. Zudem kann der Mini-Roboter dank künstlicher Intelligenz sein Verhalten an die Reaktionen der Menschen anpassen. Mithilfe eingebauter Kameras und Mikrofone kann sich das mechanische Spielzeug zudem bis zu zehn Gesichter merken.

Auch andere Roboter wie Qoobo der Firma Yukai Engineering Inc, ein flauschiges Kissen, das dem Benutzer Herzenswärme vermitteln soll und das mit einem Schwanz wedeln kann, erfreuten sich derzeit deutlich steigender Verkaufszahlen, so Kyodo. Das Unternehmen wurde demnach im September 608 der Roboter los, 2,6 Mal so viel wie noch vor wenigen Monaten.

(Bild: Lovot)

Mit Lovot habe ein weiterer dieser Roboter sogar Einzug in Kindergärten gefunden. Trotz eines Preises von über 2600 Euro habe ein großer Händler in Nagoya im September ein Verkaufsplus von 15 Prozent gegenüber der Zeit vor den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie gesehen.

(mho)