Premierminister Suga: Japan soll bis 2050 klimaneutral werden

Nach der EU hat sich nun auch Japans Regierung vorgenommen, ihr Land bis 2050 klimaneutral zu machen. Dabei soll die Atomkraft eine wichtige Rolle spielen.

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(Bild: VanderWolf Images/Shutterstock.com)

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Der neue japanische Premierminister Yoshihide Suga hat angekündigt, dass sein Land bis 2050 klimaneutral werden will. Das erklärte er in seiner ersten Rede im Parlament nach seiner Amtsübernahme Mitte September, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Ob Suga für seine Pläne die nötige politische Unterstützung hat, sei aber unklar, heißt es weiter. Er stellte demnach Pläne vor, denen zufolge seine ressourcenarme Nation nicht nur auf Erneuerbare Energien setzt, sondern auch auf die Kernkraft – fast zehn Jahre nach dem katastrophalen Atomunglück von Fukushima. Bislang wollte Japan den CO2-Ausstoß bis 2050 um 80 Prozent senken.

Wie AP schreibt, stammen 40 Prozent der CO2-Emissionen in Japan von Energieunternehmen, die dafür mehrheitlich fossile Energieträger wie Erdöl, Erdgas und Kohle nutzen. Der Abschied von letzteren werde die Rufe nach einem Ausbau der Kernkraft lauter werden lassen, prognostiziert die Nachrichtenagentur. Auch Suga habe das bereits angekündigt, aber auch eine Stärkung der Erneuerbaren Energien versprochen. Das begründete er demnach mit dem Klimawandel, aber auch damit, dass der Umstieg keine Bürde mehr sei, sondern eine Chance. Denn er werde zu industriellen und sozioökonomischen Reformen führen, sowie zu starkem Wachstum. Konkret kündigte er demnach an, die Forschung an Solartechnik und CO2-Recycling zu stärken.

Vor Japan hatte bereits die Europäische Union angekündigt, dass Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent werden soll. Beispielsweise Deutschland setzt dabei aber explizit nicht auf Kernkraft, die verbleibenden Atomkraftwerke werden nach und nach abgeschaltet. Zum parteiübergreifenden Konsens war das nach dem katastrophalen Reaktorunglück im japanischen Fukushima im März 2011 geworden. Japan selbst hat daraus aber andere Schlüsse gezogen und einige Atomreaktoren wieder hochgefahren. Dabei wird am Ort des Unglücks noch unter schwierigsten Bedingungen aufgeräumt und nun könnten sogar 1,2 Millionen Tonnen des kontaminierten Kühlwassers von dort in den Ozean abgeleitet werden.

Drei AKW sind noch in Deutschland in Betrieb (7 Bilder)

Seit März 1984 ist Block C des AKW im bayerischen Gundremmingen in Betrieb. Block A war von 1967 bis 1977 in Betrieb. Der 1984 ans Netz gegangene Block B wurde am 31. Dezember 2017 abgeschaltet, Block C – ebenfalls 1984 in Betrieb genommen – folgte Ende 2021. (Bild: kkw-gundremmingen.de)

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