Lidar-Technik: Continental steigt bei US-Startup ein

Mit einer Minderheitsbeteiligung sichert sich der deutsche Zulieferer Zugriff auf Lidar-Technologie von AEye und ergänzt damit das eigene Portfolio.

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So "sieht" das Auto seine Umwelt.

(Bild: AEye)

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Der deutsche Autozulieferer Continental steigt beim auf Lidar-Sensortechnik spezialisierten US-Startup AEye ein. Continental erwirbt eine Minderheitsbeteiligung an dem Lidar-Pionier, teilten die Unternehmen am Dienstag mit. Über die finanziellen Details machten die Partner keine Angaben. AEye möchte seine Technologie mit Continentals Hilfe zur Serienreife bringen. Der deutsche Hersteller hingegen ergänzt mit der Technik sein eigenes Lidar-Portfolio.

"Continental ist eine anerkannte Größe in der automobilen Sensortechnologie sowie in der Industrialisierung und Markteinführung von Fahrzeugkomponenten", erklärte AEye-CEO Blair LaCorte. "Daher freuen wir uns auf die enge Zusammenarbeit mit dem Team, um unser modulares und skalierbares Design so an Kundenanforderungen anzupassen, dass Continental leistungsstarke Fernbereichs-LiDAR-Systeme weltweit an führende Fahrzeughersteller liefern kann."

Lidar-Sensoren sind eine wesentliche Komponente für Fahrassistenten und autonome Fahrzeuge. Die Technologie von AEye kommt ohne bewegliche Teile aus und liefert trotzdem eine "hohe dynamische räumliche Auflösung". AEye verwendet ein Festkörper-Lidar, das durch Software eingestellt werden kann, sodass der Laser unterschiedliche Entfernungen abdeckt. Die Technologie verbindet einen 1550-nm-Laser mit regelbarer Leistung mit einem patentierten micro-elektromechanischen System als Scanner.

Das von AEye entwickelte Verfahren zur Objekterkennung im Fernbereich bis über 300 Meter soll Continentals eigenen, für den Nahbereich konzipierten 3D Flash Lidar ergänzen. "Damit sind wir in einer hervorragenden Position, um das gesamte Fahrzeugumfeld mit hochmoderner LiDAR-Sensortechnologie abzudecken und so automatisiertes Fahren auf SAE Level 3 oder höher sowohl in Pkw- als auch in Lkw-Anwendungen umzusetzen", erklärte Frank Petznick, Leiter der Geschäftseinheit Fahrerassistenzsysteme bei Continental.

Den 3D Flash Lidar hatte Continental erstmals auf der CES 2017 vorgestellt. Der Nahbereichssensor kommt ohne bewegliche Teile aus und ist mit einem speziellen Empfangs-Chip in der Lage, verschiedene Entfernungen abzutasten. Der neue Sensor soll laut Continental "Ende dieses Jahres" bei einem namhaften Fahrzeughersteller in Serie gehen.

(vbr)