Der Brexit kommt – SAP-Systeme anpassen

Ohne Vorbereitung der IT droht mit dem Brexit Chaos bei Unternehmen, die mit Großbritannien Handel treiben.

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Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Der drohende Brexit zum 1.1.2021 erzwingt zahlreiche Umstellungen in den SAP-Systemen aller Unternehmen, die mit Großbritannien Handel treiben. Dass die genauen Modalitäten des EU-Abschieds Großbritanniens von der EU und die dann geltenden Handelsregeln noch nicht endgültig feststehen, verkompliziert die Angelegenheit zusätzlich. Darauf weist unter anderem der IT-Dienstleister Syntax Systems in einem Whitepaper hin.

Die Änderungen betreffen unterschiedlichste SAP-Subsysteme. So müssen Bürger Großbritanniens in den Kundenstammdaten des CRM-Moduls als Angehörige eines Drittlandes vermerkt sein – Lieferungen über den Kanal sind dann Exporte aus dem EU-Binnenmarkt, für die andere Regeln gelten als innerhalb der EU. Gleiches gilt für den Import aus Großbritannien, was im Modul MM für Materialwirtschaft berücksichtigt werden muss.

Neue Regeln und Formulare zur Zollabwicklung sind unter anderem in den Modulen SD (Vertrieb und Distribution) und GTS für globale Handelsprozesse zu hinterlegen und mit den betroffenen Kunden zu verknüpfen. Lieferzeiten sind an langwierige Zollprozesse anzugleichen, Preise müssen zusätzliche Zölle und sonstige Gebühren berücksichtigen. Ja nachdem, wie radikal sich Großbritannien von der EU verabschiedet, sind in SAP FI (Finanzsteuerung) diverse Änderungen bis hin zur Einrichtung eines neuen Umsatzsteuersystems nötig.

Besonders schwierig ist die Zeit des Übergangs: Was gilt für Waren, die im Dezember bestellt, aber erst im Januar geliefert werden? Hier lautet die Empfehlung, den Handel mit Großbritannien in den letzten Wochen des Jahres einzustellen.

(odi)