Datenbank-IDE: DataGrip 2020.3 schickt SQL-Abfragen an MongoDB

Für die Anbindung an die NoSQL-Datenbank MongoDB bringt DataGrip einen JavaScript-Translator mit. Neu ist zudem eine Verbindung zu Couchbase.

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(Bild: rawf8/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
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JetBrains eröffnet den Reigen der 2020.3-Versionen der Entwicklungsumgebungen mit der Datenbank-IDE DataGrip. Nennenswert sind vor allem die SQL-Abfragen an die dokumentenorientierte Datenbank MongoDB. Auch für die NoSQL-Datenbank Couchbase existiert neuerdings eine Anbindung, allerdings über die N1QL-Abfragesprache von Couchbase.

Im Zusammenspiel mit MongoDB ermöglicht die IDE direkte SQL-Abfragen. Üblicherweise setzt die Datenbank auf native Treiber für Programmiersprachen wie C++, Java, Node.js, Go oder Python und bietet mit der MongoDB Query Language (MQL) eine eigene Abfragesprache. DataGrip bringt im aktuellen Release einen in JavaScript verfassten Treiber mit, der sich um die Übersetzung der SQL-Kommandos in MongoDB-Abfragen kümmert.

DataGrip 2020.3 bringen einen MongoDB-Treiber für direkte SQL-Abfragen mit.

(Bild: JetBrains)

Zum Start ermöglicht der Treiber nur SELECT-Abfragen, und als Klauseln sind JOIN, WHERE, GROUP BY, HAVING, ORDER BY, LIMIT und OFFSET erlaubt. Über das Kontextmenü lässt sich der für die Query erstellte JavaScript-Code mit Copy JS script to clipboard oder Show JS Script kopieren beziehungsweise anzeigen und bearbeiten.

Im NoSQL-Umfeld ist zudem die neu hinzugekommene Anbindung an Couchbase nennenswert. Für das Zusammenspiel bringt DataGrip einen eigenen JDBC-Treiber mit, der Abfragen über die Couchbase-spezifische Abfragesprache N1QL ausführt. Die Verbindung funktioniert dabei zunächst ausschließlich über den Couchbase Query Service, während eine Anbindung an den Couchbase Analytics Service noch nicht gegeben ist.

Für den Import und Export sind zwei neue Methoden zum Extrahieren von Daten hinzugekommen. Data Extractors sind im Wesentlichen Regeln zum Kopieren von Daten in den Editor. Der neue Menüeintrag One-row fügt die ausgewählten Elemente in einer Zeile ein, was unter anderem zum Übernehmen von Werten aus einer Spalte für IN-Klauseln sinnvoll sein kann.

Über Data Extractors lassen sich nun mehrere Zeilen für eine INSERT-Anweisung übernehmen.

(Bild: JetBrains)

Die ebenfalls neue Methode SQL-Insert-Multirow ermöglicht das Kopieren mehrerer Zeilen in eine INSERT-Anweisung. Eine kleine Neuerung betrifft den CSV-Export, der nun auch jegliche Anführungszeichen weglassen kann. Für Quote values existiert dazu im CSV-Dialog neben When needed und Always neuerdings Never.

Außerdem erweitert das aktuelle Release den in DataGrip 2020.2 eingeführten Cell Values Editor zum Bearbeiten einzelner Zelleninhalte. Unter anderem lassen sich einzeilige XML- und JSON-Inhalte in einer strukturierten und formatierten mehrzeiligen Ansicht darstellen. Außerdem zeigt der Cell Value Editor neuerdings Bilder an und lässt sich zum Platzsparen an den unteren Rand verschieben.

Der Cell Values Editor zeigt neuerdings Bilder an.

(Bild: JetBrains)

Für das Bearbeiten ist zudem eine erweiterte Funktion für die Auswahl hinzugekommen, die sich nicht mehr nur vergrößern, sondern neuerdings auch verkleinern lässt. Dazu dient in Windows das Tastenkürzel Strg | Shift | W und unter macOS Opt | Unten.

Weitere Neuerungen in DataGrip 2020.3 lassen sich dem JetBrains-Blog entnehmen. Details zu der Anbindung an MongoDB finden sich in einem separaten Blogbeitrag von Ende Oktober. JetBrains bietet alle IDEs in einem Abomodell an, bei dem der Preis innerhalb der ersten drei Jahre sinkt. DataGrip kostet im ersten Jahr 89 Euro und ab dem dritten Jahr 53 Euro pro Nutzer. Anders als bei IntelliJ IDEA existiert für DataGrip keine kostenfreie Variante.

(rme)