Telefónica will Unterseekabel-Sparte von Tochterfirma Telxius verkaufen

Telefónica will seine Infrastruktur-Tochter Telxius erneut nutzen, um frisches Geld in die Kasse zu spülen.

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(Bild: Telefónica)

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Das spanische Telekommunikationsunternehmen Telefónica hat die französische Geschäftsbank Société Générale und die Investmentbank Greenhill damit beauftragt, den Verkauf der Unterseekabel-Sparte des Tochterunternehmens Telxius vorzubereiten. Telefónica will damit offenbar seine Schulden abbauen, wie die spanische Wirtschaftszeitung Cinco Días am Montag berichtet.

Die Bestrebungen Telefónicas, Teile von Telxius zu verkaufen, um sich damit finanzielle Erleichterung zu verschaffen, stehen bereits seit längerem im Raum. Schon zuvor hatte Telefónica das Infrastruktur-Unternehmen dazu genutzt, um sich Geld zu besorgen. So hatte Telefónica 2017 40 Prozent der Anteile von Telxius an die US-Beteiligungsgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) und 10 Prozent an Pontegadea veräußert und damit mehr als 1,2 Milliarden Euro erlöst.

Gleichzeitig sucht Telefónica das lukrative Geschäft mit Mobilfunkstandorten bei Telxius zu bündeln. 2016 hatte Telefónica 2350 freistehende Mobilfunkmasten an Telxius abgegeben und damit etwa 590 Millionen Euro eingenommen. Im Juni 2020 folgte eine weitere Vereinbarung, nach der die Telefónica Deutschland Holding AG 10.100 Mobilfunkstandorte an Telxius für 1,5 Milliarden Euro überträgt. 6000 seien bereits übertragen worden, heißt es bei Cinco Días, die restlichen Standorte sollen im August 2021 folgen. Telxius habe bisher 26.500 Standorte im Portfolio, zusammen mit weiteren noch laufenden Übertragungen sollen es mehr als 32.000 in sechs Ländern sein.

Offenbar möchte sich Telefónica bei Telxius auf das Geschäft mit Mobilfunkstandorten konzentrieren, die Unterseekabel-Sparte abstoßen und das Geld für die Schuldentilgung oder weitere Geschäfte nutzen. Spekuliert wird auch über einen erneuten Versuch, Telxius an die Börse zu bringen. 2016 war ein erster Versuch abgeblasen worden. Telxius übernimmt die Wartung und den Verkauf von Kapazitäten mehrerer Unterseekabel weltweit, darunter das transatlantische Seekabel Marea, das von Microsoft und Facebook in Auftrag gegeben und 2017 fertiggestellt wurde.

(olb)