Hacker arbeitet an Linux für ARM-Macs

Linux soll auf M1-Macs kommen – alltagstauglich. Apple habe ein Schlupfloch gelassen, sagt ein erfahrener Entwickler, der das zu seinem Vollzeitjob machen will.

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Tux-Figuren

Tux-Figuren, Maskottchen des Open-Source-Betriebssystems Linux.

(Bild: dpa, Tobias Kleinschmidt)

Lesezeit: 2 Min.

Ein ARM-Notebook mit Linux könnte 2021 Realität werden: Der Entwickler Hector Martin will das Betriebssystem auf Macs mit Apples M1-Chip bringen und zwar in für den Alltagseinsatz geeigneter Form, nicht nur als Technik-Demo. Es sei einfach, Linux auf Geräte zu bringen, aber schwer, das auch gut funktionieren zu lassen, erläutert Martin, er werde die Arbeit deshalb ab Januar als Vollzeitjob angehen – finanziert durch Nutzer.

ARM-Macs: Apples Umstieg auf eigene Prozessoren

Martin hat mit solchen Projekten bereits Erfahrung, so brachte er beispielsweise eine Linux-Distribution auf die Playstation 4 – inklusive Grafikunterstützung und Support für Steam.

Vor ihm liege viel Arbeit, schreibt der Entwickler, schließlich müssen Treiber für alle Geräte geschrieben werden, Apples hauseigene Grafikprozessoren stellen dabei eine besondere Herausforderung dar. Auch das Leistungsmanagement müsse funktionieren, damit sich Linux in sinnvoller Form auf MacBooks verwenden lasse. Er werde den Entwicklungsprozess ausführlich dokumentieren und den Code auf Github veröffentlichen, verspricht Martin, der mit der Entwicklung auf einem Mac mini beginnen will.

Martin rechnet mit keinerlei Hilfe durch Apple, aber auch nicht mit einer Torpedierung des Projektes durch den Mac-Hersteller. Apple ermögliche das Booten eines Custom-Kernels ganz bewusst auf den ARM-Macs, erklärt Martin, es sei also kein Jailbreak erforderlich. Solange er keinen Code aus macOS nehme, um Linux zu unterstützen, sei das auch legal – und Reverse Engineering vielerorts erlaubt. Apple behalte ohnehin die Kontrolle über den Boot-Prozess und die Firmware des Secure Enclave genannten Koprozessors, entsprechend seien die ARM-Macs auch mit Linux keine komplett offene Plattform, so Martin – doch gebe es sowieso kein modernes Gerät mehr, das "komplett offen" sei.

Linux-Mastermind Linus Torvalds wünschte sich jüngst einen M1-Mac mit Linux, er warte schon lange auf ein ARM-Notebook und "würde liebend gerne" eines der neuen Geräte verwenden. Derzeit unterstützten die Macs mit Apple Silicon nur macOS, die Dual-Boot-Lösung Boot Camp für Windows hat der Hersteller gestrichen – hier sieht Apple den Ball bei Microsoft.

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(lbe)