Boeing testet autonom kollaborierende KI-Jet-Drohnen

Autonome Jet-Drohnen haben im Flug Informationen ausgetauscht, um gemeinsam eine Mission abzuschließen. Später sollen sie bemannte Kampfjets unterstützen.

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Boeings "Loyal Wingmans" mit KI-Technik sollen später Missionen autonom oder zusammen mit bemannten Kampfjets durchführen.

(Bild: Boeing)

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Boeing hat in Australien sein Airpower Teaming System (ATS) mit fünf KI-Jet-Drohnen in Australien getestet. Wie The Register am Mittwoch berichtet, seien dabei fünf mit Jet-Antrieben ausgestattete Flugdrohnen verwendet worden. Die Drohnen sollen "fortschrittliche Autonomie-Technik inklusive On-Board-Befehls- und Kontrollfunktionen sowie Datenaustauschfunktionen" enthalten haben, zitiert die Nachrichtenseite den Flugzeugbauer Boeing.

Die etwa 3,3 Meter langen und bis zu 270 km/h schnellen Flugdrohnen konnten damit während des Fluges miteinander kommunizieren und Daten austauschen, heißt es bei The Register. Wie Emily Hughes, Direktorin von Phantom Works International, der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Boeing, sagte, seien die Test erfolgreich verlaufen. Die Algorithmen für künstliche Intelligenz seien erfolgreich angewendet worden. "Die Datenverbindungsfunktionen ermöglichten es dem Flugzeug, darüber mit den anderen Plattformen zu kommunizieren, sodass sie zusammenarbeiten konnten, um eine Mission abzuschließen."

Die Testflüge werden dazu genutzt, um die Entwicklung des Airpower Teaming Systems voranzutreiben. Das Ziel ist es, deutlich größere, etwa 11,7 Meter lange Flugdrohnen mit der Technik auszustatten, die bis zu 3700 km weit fliegen können. Sie sollen dann autonom mit bemannten Kampfjets zusammenarbeiten oder selbstständig Missionen durchführen können. Dazu haben sie einen austauschbaren Frontbereich, um sie abhängig von der Mission beispielsweise mit notwendigen Sensoren ausrüsten zu können.

Nach Angaben von Boeing soll der Fokus auf Überwachungs- und Aufklärungsmissionen sowie taktischer Frühwarnung liegen. Die unbemannten Drohnen dienen bei Einsätzen zusammen mit bemannten Flugzeugen als eine Art "Loyal Wingman" – also als Flügelmann, der dem bemannten Flugzeug bei militärischen Missionen den Rücken stärkt und etwa feindliches Feuer auf sich zieht. Die Entwicklung des ATS erfolgt in Australien. Drei "Loyal Wingman" sind bereits gebaut, erste Tests der Triebwerke und Fahrten auf dem Rollfeld absolviert.

(olb)