ESA und NASA: Sonnenobservatorium SOHO feiert 25. Geburtstag im All

Eigentlich sollte das Weltraumteleskop SOHO die Sonne zwei Jahre lang intensiv beobachten. Inzwischen ist die Sonde seit 25 Jahren aktiv.

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25 Jahre Sonnenaktivität in einem Bild

(Bild: SOHO (ESA & NASA))

Lesezeit: 2 Min.

Auf den Tag genau vor 25 Jahren ist das Sonnenobservatorium SOHO ("Solar and Heliospheric Observatory") gestartet worden und obwohl eigentlich nur eine Missionszeit von zwei Jahren angedacht waren, ist es immer noch im Einsatz. Bei den verantwortlichen Weltraumagenturen aus Europa und den USA feiert man den Geburtstag nun und geht davon aus, dass SOHO noch mehrere Jahre lang arbeiten wird. Die Sonde hat wesentlich zu unserem Verständnis der Sonne beigetragen, die Grundlage für tausende wissenschaftliche Arbeiten geliefert und außerdem mehr als 4000 Kometen entdeckt.

Mit dieser Geschichte ist SOHO der Veteran unter den Weltraumsonden, die die Sonne ins Visier nehmen, erklärt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Es soll über die Analyse der Sonnenoberfläche Erkenntnisse über den inneren Aufbau unseres Sterns liefern, deren unmittelbare Umgebung wie etwa die Korona analysieren und den Sonnenwind analysieren. Letzterer hat auch direkten Einfluss auf die Erde, so können beispielsweise besonders heftige Ausbrüche Satelliten beschädigen. Bei der Vorhersage derartiger Ereignisse habe SOHO entscheidende Verbesserungen gebracht, schreibt die ESA. Teilweise könnte mehrere Tage im voraus gewarnt werden.

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SOHO wurde am 2. Dezember 1995 von der Cape Canaveral Air Force Station im US-Bundesstaat Florida gestartet und erreichte seinen Standort am Lagrange-Punkt L1 vier Monate später. Von diesem Punkt zwischen Erde und Sonne aus hat die Sonde ununterbrochene Sicht auf den Stern und muss höchstens kleinere Manöver zur Bahnkorrektur durchführen. Infolge eines Bedienungsfehlers riss der Kontakt zur Sonde dann Mitte 1998 ab, worauf sie sichvon der Sonne weg drehte. Experten der ESA gelang es aber – unter anderem dank der Mithilfe des Arecibo-Teleskops – die Sonde wieder zu erreichen und ihre Ausrichtung zu korrigieren. Außerdem hatte die Sonde alle ihre Gyroskope verloren und wird schon lange ohne diese gesteuert.

Insgesamt hat das Sonnenobservatorium in den vergangenen 25 Jahren 50 Terabyte an Daten zur Erde geschickt, darunter 20 Millionen Bilder. Beobachtet hat sie rund 30.000 koronale Massenauswürfe (CME) und insgesamt zwei Sonnenzyklen. 2,4 Millionen Steuerungsbefehle wurden zu ihr gesendet, zählt die ESA noch auf. Auf ihren Wegen um die Sonne hat SOHO außerdem 4000 Kometen entdeckt. Für die Forschung waren die Daten unbezahlbar, so seien etwa 6000 wissenschaftliche Arbeiten auf deren Basis veröffentlicht worden darunter 300 Doktorarbeiten.

(mho)