Smartphones: Samsung entwickelt die "Galaxy Note"-Reihe nicht weiter

Das Notiz-Phablet muss seinen Platz im Line-up für 2021 wohl für das nächste Falt-Phone räumen. Es verdichten sich die Hinweise auf das Ende der "Note"-Reihe.

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Das letzte seiner Art? Samsung Galaxy Note 20.

(Bild: c't / sht)

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Samsungs "Note"-Smartphones haben wohl keine Zukunft mehr. Der Hersteller überlegt offenbar, die Baureihe zugunsten der "Fold"-Faltsmartphones einzustellen. Das aktuelle Samsung Note 20 wäre damit das letzte der Reihe, heißt es bei der Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Branchenkreise. In den vergangenen Wochen war bereits vermehrt über die Zukunft des Galaxy Note spekuliert worden; zuletzt hatte die südkoreanische Website Aju News über die Einstellung berichtet. Samsung wollte die Berichte nicht kommentieren.

Zusammen mit der Galaxy S-Klasse bildet die Note-Reihe bisher das Spitzen-Duo von Samsungs Smartphone-Portfolio. Traditionell stellt Samsung das jeweils neue Galaxy-S-Modell im Frühjahr im Umfeld des MWC Barcelona vor. Zur IFA im Spätsommer folgt dann das neue Galaxy Note, das als Phablet mit Eingabestift besonders bei den Fans großer Smartphones Anklang findet. 2020 war das nicht anders, wenn auch pandemiebedingt ohne Großveranstaltungen und Messen.

Während über das für Frühjahr 2021 erwartete Galaxy S21 schon die üblichen Leaks kursieren, gibt es noch keine Hinweise auf ein Note 21. Auch in der Lieferkette herrscht Funkstille. Im Gegenteil häufen sich die Anzeichen, dass die Tage des 2011 eingeführten Galaxy Note gezählt sind. In der vergangenen Woche hatte Aju News unter Berufung auf Unternehmensvertreter berichtet, dass das kommende Samsung Galaxy Z Fold 3 einen S-Pen bekommen soll und das Note dafür eingestellt wird. Darüber hinaus deuten Leaks darauf hin, dass das Galaxy S21 den Eingabestift, der bisher der Note-Reihe vorbehalten war, ebenfalls unterstützen wird.

Nun haben drei Insider gegenüber Reuters bestätigt, dass Samsung derzeit keine Pläne für ein Galaxy Note 21 habe. Stattdessen sollen das Galaxy S21 und das Galaxy Z Fold 3 mit dem S-Pen kompatibel sein, der dann separat erhältlich sein werde. Die verschiedenen Quellen widersprechen sich also in der Frage, ob eines der neuen Spitzengeräte auch mit einem Stylus ausgeliefert wird oder nicht. Weiter heißt es, die durch die Aufgabe des Note freien Kapazitäten würden stattdessen für die Entwicklung der Fold-Reihe eingesetzt.

Nun hat 2020 mit der Coronavirus-Pandemie nicht nur das Messegeschäft lahmgelegt, sondern auch den Absatz von Samsungs margenträchtiger Oberklasse empfindlich getroffen. Die Unsicherheit angesichts der Pandemie führt bei den Verbrauchern zu Konsumzurückhaltung, meinen Analysten, und sehen davon insbesondere die teureren Spitzenmodelle betroffen. Die Konzentration auf S-Klasse und das Galaxy Z Fold ist damit auch eine Reaktion auf das in der Pandemie schwächelnde Geschäft mit Top-Smartphones.

Smartphone-Verkäufe Q3 2020 nach Hersteller (Gartner)
3. Quartal 2020 3. Quartal 2019
Hersteller Geräte MA Geräte MA Geräte +/-
Samsung 80,82 Mio. 22,0 % 79,06 Mio. 20,3 % +2,2 %
Huawei 51,83 Mio. 14,1 % 65,82 Mio. 16,9 % -21,3 %
Xiaomi 44,41 Mio. 12,1 % 32,93 Mio. 8,5 % +34,9 %
Apple 40,60 Mio. 11,1 % 40,83 Mio. 10,5 % -0,6 %
Oppo 29,89 Mio. 8,2 % 30,58 Mio. 7,9 % -2,3 %
Andere 119,12 Mio. 32,5 % 139,59 Mio. 35,9 % -14,7 %
Gesamt 366,66 Mio. 388,81 Mio. -5,7 %
Gartner, November 2020

Auf dem Gesamtmarkt konnte Samsung unterdessen seine Spitzenposition behaupten. Der globale Smartphone-Markt war in den vorangegangenen Quartalen um jeweils rund 20 Prozent geschrumpft, jedoch zeigten einige Regionen zuletzt erste Anzeichen einer leichten Erholung. Doch Kaufzurückhaltung angesichts der Unsicherheiten über den weiteren Verlauf der Coronavirus-Pandemie und der schleppende Start von 5G-Netzen bremsen die Erholung weiter. Dennoch konnte auch Samsung wieder mehr Geräte verkaufen als bisher im Jahr, weil die Lieferketten wieder besser funktionieren und der Nachfragestau abgebaut wird.

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